Es lebe der Taillengürtel. Früher wurden die Korsetts ja so eng geschnürt, dass Frauen reihenweise in Ohnmacht fielen, vom Weinen gar nicht zu reden! Heute wickeln wir uns selbst ein.
Da kneift dann nichts, sondern wird nur schön betont. Die Rede ist von der Taille, eine der weiblichsten Formen überhaupt. Der Taillengürtel verströmt sehr viel Charme und Eleganz, finde ich.
Gepaart mit einem einreihigen Anzug, der weiblicher ist, als ein Zweireiher, der immer kantiger und somit männlicher wirkt, kommt nochmal eine Spur Eleganz dazu. Das Statement setzt dann die Farbe: Knallrot!
Während ich hier so hocke und diese Zeilen tippe, schreit unten auf der Straße ein Kleinkind wie am Spieß. Weinen ist ja so eine Sache. Aber egal, ob es Trotzkreischen ist oder sonst was, ich kann das immer nur schwer aushalten.
Wegschauen oder Einmischen und Peinliches riskieren?
Beim Gassigehen erlebte ich heute, dass eine Frau meines Alters einen etwa siebenjährigen Jungen – beide mit dem Fahrrad unterwegs – schubste, anschrie und schlug.
Ich wusste den Grund nicht, glaube auch, dass Kinder einen oft genug zur Weißglut treiben können. (Jedenfalls reicht mir manchmal schon, dass mein Lhasa Apso einen schlechten Tag hat und wieder etwas verbotenerweise von der Straße auffrisst, dass ich wirklich all meine Kraft aufbringen muss, um nicht böse mit ihr zu werden.)
Ich war aber ratlos, als ich die beiden auf dem Gehweg beobachtete. Besser nicht einmischen, denke ich ja normalerweise. Könnte ja peinlich werden….
Da erinnerte ich mich an den Rat einer älteren Freundin, die freundlich den erwachsenen Menschen anspricht, die mit Kindern zugange sind und fragt, ob etwas passiert sei. Ich ging also auf die Brasilianerin zu, grüßte und fragte, ob sie Hilfe brauchen würde, ob etwas passiert sei.
Die schnaufende Frau telefonierte gerade mit einer „Nicole“, die vielleicht die Mutter war? Sie ignorierte mich. Der Junge trug ein Fan-Shirt der Frankfurter Eintracht, der würde also auf jeden Fall Deutsch verstehen, dachte ich mir.
Weinen: Ist Hilfe nötig?
Ich spulte wieder mein freundliches Sprüchlein herunter. Er drehte den Kopf nach links von mir weg. Aber ich sah die Tränen in seinen Augen. Ob etwas passiert sei und sie Hilfe bräuchten, wiederholte ich. Er schüttelte den Kopf und wirkte ruhig.
Das genügte mir. Ich setzte mit meinem Hund unseren Morgenspaziergang fort. Kurze Zeit später rollten beide an mir und Kelly vorbei den Berg hinab.
Ich mische mich ungern in die Angelegenheit anderer ein. Und möchte auch nicht, dass mir jemand ungebeten seine Meinung aufdrängt, was auch Hundehalterinnen mal passiert.
Aber ich dachte, die Situation würde sich einfach ein wenig entspannen, wenn sich jemand erkundigt. Vermutlich bin ich denen auch nur auf den Wecker gegangen. Wer weiß….
Dinge, die mich zum Weinen bringen
- Wenn das Flugzeug in Los Angeles zum Landen ansetzt, kommen mir die Tränen. Jedes! Mal! Die Emotionen überwältigen mich. Das Glück, wieder in vertrauten Gefilden zu sein. Die Erleichterung darüber, endlich meine Sehnsucht erfüllt zu haben.
- Als ich das erste Mal Kunstwerke meines Lieblingsmalers Yves Klein, der das Monochrome Blau erfand, im Modernen Museum in Nizza sah, musste ich weinen.
- Es kann auch sein, dass ich weine, wenn mein kleiner, ehemaliger Straßenhund, sich zaghaft in ihr völlig fremde Gefilde wie einen Bach wagt, damit sie sich abkühlen kann im heißen Sommer. Das ist so mutig von ihr. Und wenn ich dann daran denke, was jeder Schritt sie für einen Überwindung kostet, welchen Weg sie hinter sich hat. Dann könnte ich glatt beim Schreiben schon wieder weinen.
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Weinen erleichtert ja ungemein. Wann habt ihr das letzte Mal geweint?
Ich vor etwa einer Woche. Aus Frust. Und danach habe ich mich sogleich besser und erleichtert gefühlt. Denn plötzlich war innerlich Platz für klare Gedanken. Für eine ausgewogenere Sicht der Dinge.
Weinen kann also auch eine gute Art der Stressbewältigung sein, schrieb die Bunte.
Ich weine auch mal aus Wut. Das ist ja so ein typisches Frauending, denke ich. Frauen weinen mehr, weil sie für ihre Aggressionen nicht so viele Ausdrucksmöglichkeiten haben wie Männer. Denkt nur an Doris Day und ihre unterdrückte Wut. Gut, ihr könnt jetzt einwenden, das waren die 50er Jahre.
Dennoch glaube ich nicht, dass sich das Verhaltensrepertoire für Frauen im Beruf oder in der Öffentlichkeit stark verändert hat.
Und noch zu meinem heutigen Look: Mein Sommeranzug mit Taillengürtel muss für mich tragbar sein zu flachen Schuhen aber auch Pumps vertragen. Die Hose hat tatsächlich eine ideale Länge, ohne dass ich sie kürzen musste. Die Schuhe im Schlangenprint sowie die Fransentasche habe ich schon sehr lange.
Das Gute an der taillenhohen Anzughose? Sie lässt sich auch super Casual im Freizeitlook kombinieren.
Knallrot hat es ja in sich. Weil die Farbe bei euch so beliebt und manchmal gefürchtet ist, tut vielleicht Inspiration gut. Einen schönen Beitrag findet ihr auch bei Claudia von Happy Face 313. Schaut unbedingt mal bei ihr rein!
Was rührt dich zu Tränen? Wann hast du das letzte Mal geweint und magst du Taillengürtel? Meerblaue Grüße
-Sabina
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Nancy
I think you did right by asking if everything was okay! You never know!! I cried last Thursday. I sleep very badly the last months and I was so tired and frustrated! I Just cried all morning! I love your suit, it s fabulous!
Sabina Brauner
NancyDank je wel Nancy. You never know right? Hope you feel better now. You are such an inspiration dealing with your illness. xo Sabina
Petra von FrauGenial
Ich versteh Dich da total, man will ja helfen und sich nicht aufdrängen. Finde ich normal, dass an sich Sorgen macht. Passiert auch wenn eine fremde Erwachsene Person weint, dann Würde ich ihr auch ein Taschentuch anbieten. Ich weine häufig bei traurigen Filmen…sehr oft..
Gruß,
Petra
Sabina Brauner
Petra von FrauGenialKlar traurige Filme laden dazu ja ein. Und ein Taschentuch anzubieten, finde ich eine kleine Geste mit bestimmt großer Wirkung. Ich wäre dafür dankbar. Weil es Empathie zeigt, aber nichts aufdrängt.
Herzliche Grüße zu dir liebe Petra! Sabina
HappyFace313
🙂 Liebe Sabina,
ich finde es gut, dass und wie Du dich „eingemischt“ hast! Das stellt die Betroffenen einerseits nicht bloß und andererseits merken sie, dass jemand hinschaut. Außerdem schafft diese Intervention Zeit zum emotionalen Abkühlen.
Dein knallroter Anzug ist klasse und die Betonung Deiner schlanken Teile wirklich schön!
Weinen hilft in der Tat! Wenn die Tränen kommen, lasse ich sie fließen. Im Moment täglich. Damit können Trauer, Ängste – oder was auch immer – abfließen. Mir hilft das sehr.
Dank, dass ich Dir hier knallrote „Unterstützung“ leisten durfte!
Hoffe, Du bist wieder heil Zuhause angekommen. Schönen Sonntag und liebe Grüße
Claudia 🙂
P.S.: Hier noch der Link -> https://wp.me/p5WtEB-5PG
Sabina Brauner
HappyFace313Liebe Claudia, danke fürs Mitmachen und deine spontane Anfrage. Das hat mich gefreut. Und du hast schöne Ideen gezeigt.
Ich denke, jeder kann sich glücklich schätzen, der sich mit Weinen erleichtern kann. Das ist so wichtig.
Liebste Grüße zu dir! Und noch weiterhin alles Liebe. Sabina
Sabine Gimm
Ich liebe Rot. Der Anzug ist klasse 🙂
Du hast es genau richtig gemacht und nicht weggeschaut. Hilfe anzubieten ist eine gute Option.
Weinen hilft mir ebenfalls. Ich bin auch eher nah am Wasser gebaut.
Liebe Grüße Sabine
Sabina Brauner
Sabine GimmLiebe Sabine, ja ich kann mir dich in Rot auch gut vorstellen. Danke für dein hilfreiches Feedback! Hab noch eine schöne Woche und LG Sabina
Aus dem Leben der Karoline
Hallo Sabina,
Ich finde du hast total richtig reagiert, jede würde ich glaube ich einfach helfen wollen. Man meint das ja auch nur gut, weil man ja besorgt ist. Ich weine ab und an, aber meistens sind das wirklich Feeudentränen, wenn etwas gut läuft.
Ganz viele Grüße, Karoline
Sabina Brauner
Aus dem Leben der KarolineDas ist natürlich der schönste Grund, um zu weinen, liebe Karoline. Danke für deinen netten Kommentar. Ja, gut gemacht, ist nun ja leider nicht immer gut gemacht und sich in anderer Leute Sachen einzumischen, puh, finde ich nicht so einfach….
Hab noch eine wunderschöne Restwoche! Liebe Grüße Sabina