Blogger, Agenturen und Unternehmen und die Frage um Kooperationen ist ja inzwischen eine endlose Geschichte. Allein, als ich bei „Blog Kooperationen“ gegoogelt habe, spuckte die Suchmaschine unzählige Tipps dazu aus. Wie ich als Blogger erfolgreich kooperiere ist natürlich die Schlüsselfrage, die hinter jedem Kooperationsangebot steht.
Anfang Juni war ich beim Roundtable von „Blogger at Work“ in Hamburg, wo es genau um die Frage ging, „Wie Unternehmen und Blogger erfolgreich miteinander kooperieren“ Und weil ich so unglaublich Nützliches (außer einem magentafarbenen Kugelschreiber, meine ich) mitgenommen habe, teile ich meine Erkenntnisse heute hier gern mit euch. Mit dem Wunsch nach einem weiteren Erfahrungsaustausch mit euch, woraus jede etwas mehr lernen kann.
Als Blogger erfolgreich mit Unternehmen kooperieren
Was ich auch sagen kann, ist: Misslungene Kooperationen kennen alle Beteiligten. Gerade heute Morgen traf ich mich mit einer Unternehmerin und Designerin, die davon berichtete wie ihre allererste Kooperation mit einer Mama-Bloggerin ihr fast die Lust auf eine Zusammenarbeit mit Bloggern geraubt hat.
Jede Seite hat Geschichten von Kooperationen zu erzählen, die nicht super gelaufen sind. Es muss aber nicht einmal gleich komplett schiefgehen. Aber wir können einige wenige Schritte tun, um die Chance zu erhöhen, dass beide Seiten nicht nur zufrieden zurückbleiben, sondern sich vielleicht auch neue Projekte daraus ergeben.
Also daher für euch brandaktuell wichtigsten Tricks und Tipps zusammengetragen, die ich für mich aus dem Roundtable mit Blogger at Work mitgenommen habe.
Das wirklich richtig Gute, war der kleine, überschaubare Rahmen aus Bloggern, Agenturen und Unternehmensvertretern wie Otto, was einen intensiven und auch konstruktiv-kontroversen Erfahrungsaustausch ermöglichte.
Ich muss dazu sagen, dass ich ja schon früher in PR-Agenturen erfolgreich mit Kunden zusammengearbeitet habe. Dass ich in der Regel erfolgreich mit Agenturen und Unternehmen zusammenarbeite, weil ihnen mein Blog und die Tatsache gefällt, dass ich „auch schreiben kann“: Stuart Weitzman, Versace Shop Eröffnung auf der Goethestraße.
Soll heißen: Der Workshop und der Austausch mit den anderen Bloggerinnen war so nachhaltig, dass auch ich als kooperationserfahrene Bloggerin Neues und Nützliches mitgenommen habe.
Wie ich als Blogger erfolgreich kooperiere
Sehr gut gefallen hat mir die begrenzte Teilnehmerzahl (etwa 25) sowie der anregende Austausch in vier nach Themen aufgeteilten Arbeitsgruppen. Jede Gruppe stellte vor, was ihrer Meinung nach eine Kooperation zu einer erfolgreichen werden lässt. Hier die wichtigsten Tipps und Tricks:
- Zahlen, Zahlen, Zahlen parat haben. Sei es im Mediakit oder nach der Veröffentlichung über einen Tracking Link. Bedenke: Unternehmens- oder Agenturmitarbeiter müssen intern berichten. Und was gilt dort? Richtig: die blanke Statistik.
- Klare Absprachen treffen!
Klingt banal und liegt auf der Hand?
Vielleicht für die eine oder andere. Der Ruf nach klaren Absprachen war allerdings sehr laut und einhellig am Roundtable zu vernehmen.
- Klare Absprachen meint beispielsweise: Wie viele Bilder werden wann und wo gepostet. Was soll der Tenor des Texts sein? Woher kommt das Material dafür? Müssen die Bilder speziellen Richtlinien folgen wie etwa einem CI?
Wichtigste Erkenntnis für mich persönlich: Welches Ziel verfolgen beide Seiten mit der Kooperation?
- Blogger und Agenturen/Unternehmen sollten sich auf Augenhöhe begegnen.
Wenn Blogger erfolgreich kooperieren wollen, sollten sie mindestens professionell auftreten. Dazu gehört nicht nur das saubere Blogergebnis und ein ansprechendes Mediakit (ggf. Honorarliste), sondern auch das zuverlässige Liefern der versprochenen Leistung.Agenturen und Unternehmen tun andererseits gut daran, mit Bloggern fair zu verhandeln. Das ist möglicherweise ein frommer Wunsch im Geschäftsleben, den es sich lohnt zu äußern.
Unfair ist etwa an Blogger heranzutreten mit der Aussage: „Wir schicken dir ein Produkt und schauen mal, wie das läuft“. Beim Bäcker kann ich doch auch nicht sechs Kuchen mitnehmen und sagen, „Wenn meine Gäste den mögen, dann bezahle ich dafür. Falls nicht, kaufe ich nie wieder bei Ihnen.“Allerdings: Der Markt regiert und leider lassen sich immer noch viel zu viele Blogger auf einen solchen Deal ein, schätzen sich selbst nicht wirklich wert und nehmen sich nicht Ernst. Denn wer sich als Blogger selbst Ernst nimmt, tritt anders auf.Was mich zum nächsten Punkt und zur nächsten Erkenntnis bringt:
Firmen und Agenturen agieren oft nach dem Gießkannen-Prinzip.
Erfolgreich kooperieren heißt auch: sich auf Augenhöhe zu begegnen
- Hattet ihr schon das eine oder andere Mal den Eindruck, die andere Seite kennt euren Blog gar nicht? Tja, dann täuscht der Eindruck nicht. Denn sich Blogs anzuschauen kostet Zeit (seitens der Agentur) und Geld (was die Agentur dem Unternehmen in Rechnung stellt, O-Ton eine Agentur Account Managerin.)Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? Kürzlich bekam ich das Angebot, das Buch einer bekannten deutschen Influencerin Ü20 zu promoten. Inklusive dem Angebot, zwei bis drei Bücher zu verlosen. Und dem Lockangebot, auf einen Event eingeladen zu werden mit besagter Influencerin. Wie soll ich da als Bloggerin Ü40 erfolgreich kooperieren?Denn alle Beteiligten fragen sich ja, was sie davon haben……Perfekt zu meiner Zielgruppe (liebt das Meer und maritime Mode) passt dagegen die äußerst erfolgreiche Kooperation mit dem coolen Küstenlabel Kohlori. Für die maritime Mode bin ich seit Januar 2018 Markenbotschafterin.
In der Mode schaue ich mir grundsätzlich erstmal alles an. Egal um welches Alter es sich handelt, denn Neues entwickelt sich in den verschiedensten Ecken. Aber ich bin nicht mehr bereit, komplett kostenlos einen mehr als fünfstündigen Aufwand zu betreiben. Ich schreibe auch keine Pressetexte ab. Zwar bin ich keine professionelle Fotografin, aber ich gebe mir bei meinen Fotos sehr viel Mühe.
Das zahlt sich erfreulicherweise aus. Die aktuelle Kooperation für die Outdoor Sandalen von Teva lobte die Kundin den Blogpost als „hochwertig.„ Ich mache lieber weniger, habe vielleicht einen ticken weniger Follower, und produziere bessere Inhalte.
Last but not least: Wenn gar nichts mehr zu gehen scheint –
- Einfach mal den Telefonhörer in die Hand nehmen, um Dinge zu klären. Dafür ist es wichtig, seinen Ansprechpartner und dessen Telefonnummer zu kennen.
Wer sind „Blogger at Work“?
Hinter „Blogger at Work“ stehen unter anderem die wunderbare Jenni und Paula. Die Organisatoren möchten einen Beitrag zur Vernetzung von Bloggern leisten und relevante Themen aufgreifen. Für Hamburg kann ich sagen, dass „Blogger at Work“ seinen Anspruch mit einem perfekt organisierten Roundtable bei der Telekom als Sponsor mehr als erfüllt hat.
Was gehört für euch zu einer erfolgreichen Kooperation? Warum nehmt ihr Kooperationen an? Meerblaue Grüße
-Sabina
PS: Ihr seid an Blog-Tipps interessiert? Dann ist mein PINTEREST-Board „Blogging“ mit den besten Tipps aus der NEtzwelt sicher was für euch.
Link-up: Tinas Pink Friday,
Nancy
Great post! I would love to attend a workshop like that. I am Now writing a post about working with Brands and all. I called of my STeady COLLABORATIons a few months ago. You can Read about it in a few weeks.
Sabina Brauner
NancyDank je wel Nancy. So looking forward to reading all about your experience. Have a lovely day schatje. xo Sabina
Tina von Tinaspinkfriday
Guten Morgen Sabina, ich nehme das an was ich persönlich mag und es zu mir und meinem Blog passt. Du weisst ja ich mach das aus Spaß und den muss es mir machen. Anders sieht das sicher bei Berufsbloggern aus.
Auf Augenhöhe begegnen und eine gegenseitige Proffessionalität, ZUVERLÄSSIGKEIT auf beiden Seiten. Das ist mir wichtig.
Schau mal in Deinem Text bei
Soll heißen: Der Workshop …… in diesem Satz fehlt ein als und Bloggerin . Ich musste grade 3x lesen um zu kapieren was Du da meinst.
Einen schönen Mittwoch, liebe Grüße Tina
Sabina Brauner
Tina von TinaspinkfridayGuten Morgen liebste Tina,
ja das kann ich alles genauso unterschreiben wie du es zusammenfasst. Leider wirken sich die schwarzen Schafe auch auf alle anderen aus. *seufz*
Danke für den aufmerksamen Hinweis. Das war nur, damit du länger auf der Seite bleibst…*lach* Du weißt doch, jeder Trick ….hihi. Hab einen wunderschönen Mittwoch und sei lieb gegrüßt. Sabina
Tina von Tinaspinkfriday:
Sabina Brauner:))
Schönen Donnerstag Sabina
Sabine Gimm
Koopereationen sollen für Beide Seiten etwas bringen, vor allem aber Spaß machen. Ich verzichte lieber einmal, anstatt mir einen „abzukrampfen“.
Liebe Grüße Sabine
Sabina Brauner
Sabine GimmJa, dass verzichten eher ein Vorteil sein kann, der Energie für Besseres lässt, muss man, glaube ich erstmal lernen. LG Sabina
HappyFace313
🙂 Liebe Sabina,
toller Artikel! Ich bin ganz Deiner Meinung.
Wichtig wäre, dass sich endlich alle an die Spielregeln halten! Ich finde es gelinde gesagt eine Zumutung, wenn mir Agenturen ständig Werbe-Mails schicken und dann den Satz „Wir würden uns sehr, sehr freuen, wenn Du dies veröffentlichen würdest!“ (Natürlich unentgeltlich) hinzufügen. Da bekomme ich einen ganz dicken Hals!
Oder die Firmen die glauben, dass man einen fantastischen Blogpost für einen 3 Euro Artikel schreibt, den man zu hunderttausenden in jedem Kaufhaus bekommt. Dafür darf man dann diesen Artikel „testen“.
Deshalb gibt es auf meiner blogseite auch kein Media-Kit zum Herunterladen (wie es einige Blog-Promoter verlangen). So wenig wie ich mit jedem zusammenarbeiten möchte, so wenig möchte ich, dass jeder Detail-Infos zu meinem Blog bekommt. Ich möchte selber entscheiden, wem ich mehr Infos zukommen lasse.
Es sollte auf beiden Seiten Fair zugehen.
Übrigens hätte mich die Blogger at Work Veranstaltung sehr interessiert! Wie bist du daran gekommen?
Liebe Grüße
Claudia
Sabina Brauner
HappyFace313Das mit dem Mediakit habe ich auch schon von Anfang an so gehalten. Schau einfach mal bei Blogger at Work auf deren Seite. Ich bin aber durch meine Markenbotschafterrolle dazugekommen.
Stimme dir in allem anderen völlig zu liebe Claudia. LG Sabina
HappyFace313
abschließend Noch eines, liebe Sabina,
in Blockbuchstaben im Kommentar schreiben zu müssen, ist fürchterlich anstrengend für die Augen!
Lg claudia
claudialasetzki
Ich denke, dass eine Kooperation leider nicht immer eine gute Zusammenarbeit ist, das Unternehmen braucht gute Blogger, wir brauchen aber auch Leute, die unsere Arbeit respektieren und mit uns zusammenarbeiten möchten.
Ich bin, Gott sei Dank, in der glücklichen Situation, dass ich kein Geld mit meinem Blog verdienen muss und kooperiere nur wenn mich das Produkt zu 100% überzeugt hat.
Trotzdem würde ich gerne die ein oder andere Kooperation eingehen. Leider, bin ich noch ein etwas kleinerer Blogger und ich habe nicht so viele Followers, wie fast alle Firmen fragen.
Liebe Grüße,
Claudia
Sabina Brauner
claudialasetzkiDass ein Microblogger etwas anderes leistet, als größere liegt ja auf der Hand. Wer lediglich Reichweite sucht, aber nicht die Zielgruppe beachtet hinterlässt als Unternehmen auch keinen allzu interessanten Eindruck, finde ich….LG Sabina
Wenn ich für ein Produkt werbe hier, dann deshalb, weil ich finde, dass es 100 Prozent in meinen Blog passt. Daher habe ich auch viel maritime Kleidung, aber nicht ständig Beauty….
BLOGGER@WORK
Liebe Sabina,
herzlichen Dank für die grossartige Zusammenfassung und Deine wertschätzenden Worte. Es war mir ein Vergnügen dich persönlich getroffen zu haben.
Noch eine kleine Ergänzung: Paula und Annett arbeiten mit mir projektbezogen zusammen. Du findest die beiden unter https://www.einfachkommunikation.de
Herzliche Grüsse und hoffentlich bis bald mal wieder,
Jenni
Sabina Brauner
BLOGGER@WORKHallo liebe Jenni,
es freut mich, dass du das Treffen gut wiedergegeben siehst. Danke für den Hinweis. Das ist immer gut zu wissen. Wenn dir der Beitrag gefallen hat, darfst du ihn auch sehr gern teilen. Das freut mich immer!
Auf bald hoffentlich. Ich hab mich auch gefreut, dich wiederzusehen! Herzliche Grüße zu dir. Sabina
Silvia
Hi sabina!
EIn wirklich toller und interessanter Bericht. Ich selber blogge schon seit 7 jahren und verkaufe mich definitiv unter wert. habe auch schon versucht bezahlte kooperationen zuerhalten. leider bin ich wohl zu blöd dafür bzw. wollen mich die firmen dann nicht. auch habe ich ehrlich nicht die ahnung, wie ich eine honorarliste erstelle bzw. was ich für meinen beitrag nehmen kann. von einigen bekomme ich gesagt, du musst hoch ansetzen und andere meinen meine Zahlen sind so niedrig, dass ich nicht fehl nehmen kann. Aber ich werde mich jetzt mal hinsetzen und schauen, was ich noch so ändern kann um erfolgreich zubloggen.
Sabina Brauner
SilviaHallo Silvia,
danke für deinen Kommentar. Also beim Verhandeln ist es nicht anders als im richigen Leben. Höher ansetzen, damit du in der Nähe deines Wunschwertes landest. Und hast du für dich eine Untergrenze? Ich habe das für mich definiert. Neulich kam eine Anfrage aus einem Frankfurter Kosmetiksalon. Für eine Pediküre im Wert von 25 Euro dürfte ich für den Salon werben. Keine Anrede, nur „Hi“. Was würde wohl eine seriöse Firma mit so einer Bewerbung machen?
Auf Instagram kannst du 10 Euro pro 1K Follower verlangen. Aber die waren bei mir eh an der falschen Adresse. Wenn du noch Fragen hast, schreib mir gern eine PN.
Happy blogging! Sabina