
Welcome to the desert! oder besser gesagt: Willkommen in Palm Springs, in der Wüste Kaliforniens. Ich weiß ja nicht, wie es euch gerade so geht mit der Kälte. Aber ich habe gerade so gar keine Lust mehr dazu. Nada. Obwohl ich den Winter wirklich mag. Vor allem, wenn die Sonne scheint. Und auch das viele Gassi gehen mit Kelly härtet bei diesen Temperaturen echt ab. Wer wie ich gerade von der Kälte dennoch die Nase voll hat und sich an Wüstensonnenbilder wärmen will, folgt mir jetzt einfach mal ins kalifornische Hinterland….
DIE SPIELWIESE VON HOLLYWOOD
Extreme Temperaturen sind ja nicht so mein Fall. Eher ein laues Lüftchen um die 25 Grad und alles ist im Lot. Extreme Temperaturen der anderen Sorte herrschten im kalifornischen Hinterland also als wir uns zu einem Besuch nach Palm Springs aufmachten. Die Bilder dazu bin ich euch ja noch schuldig geblieben; die bestürzende US-Wahl kam dazwischen.
(Die Tatsache der Amtseinführung versuche ich so weit es geht zu verdrängen und flüchte mich lieber zurück in den Wüstenort, der seit den Zeiten von Frank Sinatra schon immer die Spielwiese Hollywoods war.)
Die Bungalows sind eine architektonische Augenweide; wer also ein Sinn für feine Formen hat, der darf sich Palm Springs bei einem Besuch Kaliforniens nicht entgehen lassen!
Nur vorher checken, ob nicht gerade an den Unis „Spring break“ gefeiert wird. Das bebt das Klischee vom Feinsten mit wet T-Shirt und allem drum und dran wie es sich Prinz Harry nicht schöner wünschen könnte!
ARCHITEKTUR UND MODE UND „DAS GUTE LEBEN“
Die Bungalows stammen vom berühmten österreichischen Architekten Richard Neutra, der in Los Angeles lebte und der Gegend ihre typisch flachen Häuser verpasste! Unbedingt einen Architekturführer an der Tourismusbehörde abholen oder gleich eine geführte Tour buchen.
Die amerikanische InStyle hat sich gerade 2016 mit ihrem Cityguide fürs Vintage- und Designer-Outlet Shopping auch ins Getümmel der Stadt gestürzt, von der man sagt, in ihr sei “ das gute Leben“ zu finden.
Der Vorteil einer gebuchten Tour? Niemand verfolgt einen. Mit unserem Mietwagen zuckelten wir durch die Wohngebiete, um sehenswerte Bungalows zu entdecken. Ganz normal: zwischen durch mal auf die Karte zu gucken. Irgend wann entdeckten wir aber, dass uns der Wagen der „Security“ verfolgte. Kein Witz!!! An fast allen Häusern entdeckten wir außerdem Warnschilder mit Hinweisen auf „armed response“. Also, NIEMALS aussteigen und auf fremden Grundstücken herumwandern!!!!
Ob ihr es glaubt oder nicht: die Stadt Palm Springs hat ihr architektonisches Erbe erst kürzlich neu entdeckt und jahrelang vernachlässigt. Ich habe mich aber die ganze Zeit gefragt, welcher Irre sich wohl freiwillig in dieser Gegend bei solchen Temperaturen ursprünglich niedergelassen hat???
LAGE
Palm Springs liegt gleich in der Nähe des Nationalparks Joshua Tree mit seinen Freakbäumen (Yucca-Bäumen; einzigartig im Mojave-Desert) und im Coachella Valley, wo Celebrities wie junge, deutsche Modebloggerinnen oder Models regelmäßig für Musikfestivals aufschlagen.
Golf wird tatsächlich auch gespielt; die Obamas haben sich in der Gegend ein Ferienhaus zugelegt.
FAHRTDAUER UND KLIMA
Die Fahrt von der Küste aus San Diego dauert etwa zweieinhalb Stunden. Von L.A. aus etwas weniger. Unbedingt genug Wasser einpacken. 40 Grad um die Mittagszeit im September machen sich nicht bemerkbar. Es ist heiß, die Sonne brennt einem auf die Kopfhaut, also nicht den Fehler machen wie ich und keinen Hut einpacken! Die Hitze ist so trocken wie in der Sauna, aber weil es nicht schwül ist, verliert man unbemerkt viel Flüssigkeit.
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Richard Neutra Bungalow |
7 ÜBERRASCHENDE EINDRÜCKE AUS PALM SPINGS
* Die Stadt ist das gelebte Klischee; Instagram wurde visuell hier erfunden. Palmen und pinkfarbene Hochzeitskapelle.
* Die Bungalows sind in die Landschaft gebaut; die Steine Außen gehen über ins Innere der Terrasse.
* Die Feuerwehr fährt WEIßE (!) Autos!
* Der Bungalow von Frank Sinatra ist unspektakulär. Ein Bungalow halt.
* Die Menschen sehen wie Mexikaner aus; sind aber „Native Americans“. Die Fahrt ins Landesinnere führt an einigen ausgewiesenen Reservaten der Indianer vorbei.
* Das Licht ist so gleissend, dass es einem von innen erfüllt und Zuhause noch taglang innerlich leuchten lässt.
* Restaurants kühlen die Außenluft! So wie wir Heizepilze im Winter aufstellen, kühlen Restaurants die Luft auf Terrassen auf angenehme 25 Gard. Die Anlagen produzieren einen feuchten Niesel, der sich über den Bürgersteig legt. Als Fußgänger kann ich mich so herrlich erfrischen.
Mehr Sonne findet ihr hier:
Reisetagebuch Kalifornien #1
Reisetagebuch Kalifornien #2
National Park Joshua Tree: Wisst ihr, was eure Schuhe letzten Sommer gemacht haben?
Erzählt mal: wie ergeht es euch im Winter? Und wer war schon mal in der Wüste?
Herzliche Bitte:
Wenn ihr denkt, dass eure Freundinnen sich über die Inspiration freuen
oder euch der Post gefällt, dann bin ich dankbar fürs Teilen! Ich
revanchiere mich auch gern.
-Sabina