Wenn wir morgens vor dem Schrank stehen und verzweifelt seufzen, weil wir mal wieder nichts anzuziehen haben, wonach greifen wir dann?
Woher kommt die Idee, was wir anziehen mögen? Und woher kommt überhaupt die Idee, was wir kaufen? Laufen wir einem Trend nach dem anderen hinterher? Nein, das will natürlich keine von uns. Das ist verpönt. Dem Interesse für Mode scheint gerade in Deutschland oft noch etwas Verwerfliches anzuhaften. Etwas wofür man sich entschuldigen muss. Dann auch noch ins Museum damit? Ach du lieber Gott. Was hat denn die Mode mit der „heiligen“ Kunst zu tun? Ist Mode überhaupt Kunst?
Diese Frage stellt sich gerade eine Ausstellung im Modernen Museum (MMK) Frankfurt. Zwei der wichtigsten und beliebtesten Museen in Mainhattan haben mich zum Bloggercamp ins MMK 2 eingeladen. Das MMK und das Museum Angewandte Kunst. Darüber hatte ich Euch schon hier berichtet.
Um Blogger Relations sollte es gehen, um die Besichtigung der Kollektion eines der neben Joop, Lagerfeld und Jill Sander erfolgreichsten deutschen Modedesigner, Kostas Murkudis und um den gemeinsamen Besuch des angesagten „Stilblüten-Festivals für Mode und Design“. Volles Programm, bunte Mischung aus Bloggern aus der Stadt. Beider Presseabteilungen suchten das Gespräch mit uns Bloggern, weil sie uns als Influencer Ernst nehmen, die sich aber in manchem, z.B. der Art des Schreibens von Journalisten unterscheiden. Wobei in der Diskussion deutlich wurde, das auch Blogger unterschiedliche Ausbildungen haben und einige wenige – so wie ich – auch journalistisch für Magazine oder PR-Agenturen schreiben.
Dass Mode Kunst ist, kann gar keine Frage sein, wenn wir die Ausstellung hinter uns gelassen haben. Der Designer Murkudis, der unter anderem bei Helmut Lang begann, fühlt eine starke Nähe zu meinem absoluten Lieblingsmaler, Yves Klein. Yves Klein war Japan eng verbunden, dem Land der Formensprache. Das zeigt sich auch in Murkudis Schnitten. Er entwirft übrigens nur noch Laborkollektionen, weil er sich in seiner Inspiration zur Mode nicht dem den Gesetzen des Marktes unterwerfen wollte wie uns der Kurator der Ausstellung im MMK Frankfurt bei einer exklusiven Führung erzählte.
Der Designer legt viel Wert auf Mode in Bewegung, ihn interessiert der Entwurf am Menschen. Daher bevorzugt er Backstagefotos gegenüber gestellten Modefotos.
Fasziniert hat mich, dass er eine meine ewigen Lieblingssängerinnen, Debbie Harry von Blondie, wer kennt die auch noch?, mal nach Japan schickte um dort Inspiration zu sammeln. Murkudis arbeitete hautpsächlich mit zwei Modefotografen zusammen, deren Werke in der Ausstellung zu sehen sind: mit Jürgen Teller und Mark Bothwick. Neben seinen Moodboards sind auch viele Videoinstallationen dabei.
Mark Bothwick; Backstage |
Kostas Murkudis, MMK Frankfurt |
Kostas Murkudis, MMK Frankfurt |
Beim abschließenden Besuch des „Stilblüten Festival für Mode und Design“, erzählten mir zwei Frankfurter Modemacherinnen, die nun wirklich vom Modefach sind, exklusiv in einem snapchat-Video was ihnen an den „Stilblüten“ wie wir liebevoll sagen, am Herzen liegt und gefällt.
Stilblüten-Gründerin Stella Friedrichs
Die Kuratorin der aktuellen Mode-Ausstellung des Museum Angewandte Kunst (MAK) Frankfurt „Mode bewegt Bilder“, Mahret Kupka, die ich auf dem Modeempfang der FAZ 2014 in Berlin kennenlernte. hier
Wir Blogger waren zum wirklich feinen Abendessen versammelt, das die Freitagsküche servierte (hat jemand von euch schon mal Süßkartoffelsalat probiert? War das erste Mal und sehr schmackhaft! Kann ich nur empfehlen.) Zeit für ein gemeinsames Erinnerungsfoto war auch und ich habe Euch natürlich Modehighlights mitgebracht und das #ootd in schwarz und beige mit meiner aktuellen Lieblingsjeans in ausgestellter Form, die ihr von hier auch mit flachen Schuhen schon kennt.
Getraut habe ich mich auch, mich neben die wunderhübschen Mitbloggerinnen Sandra von „Femme Noble“ und Monika von „Fashionfreak with Heart“ zu stellen. (Am besten ist aber die Dame in Rot, die unser Foto quasi bombt :))
Last but not least habe ich mir auch noch etwas selbst zu Weihnachten gegönnt für all die Blogmühen: Kann ich euch aber erst nach Heiligabend verraten. Oder ihr schaut mal Instagram oder Pinterest, denn dort baumelt es schon 🙂
Also wie seht ihr das? Ist Mode Kunst oder nur banales Tüdelkram und was ist Mode überhaupt?Wie findet ihr das Cape?