Premieren noch und nöcher sind heute hier hoch oben über den Dächern von Frankfurt vor Skyline zu verkünden: Mein erstes Must-Have für den Herbst ist ein karierter Blazer. Und besagter Blazer ist mein allererster seiner Art. Karo gehört de facto zu den Stilen, die immer angesagt sind – ein Klassiker also. Mein neues Schätzchen ist ein Glencheck Blazer. Ihr denkt jetzt eventuell, Karoblazer sind fade? Mitnichten. Natürlich ist kariert nicht karo-einfach. Und du denkst vielleicht, dass dir 1. kariert gar nicht steht und 2. Ü50 nur ein langweiliger Look herauskommen kann?
Dann zeige ich euch heute, wie ihr einen richtigen Powerlook mit einem Karoblazer kombiniert. Lest auch, was zu einem weitgeschnittenen Karoblazer passt.
Worüber ich mit euch schon lange mal reden wollte, heute endlich mal dazu kommen, ist das Thema „Frauen und ihre Oberarme“. Seufzt da jemand? Wenn ja, wieso? Warum ich mich darum gedrückt habe, über „Oberarme“ zu reden, habe ich schon mal im Post „Wie kombiniere ich Pink?“ verraten. Unter anderem ging es dabei auch um vulgäre Mode – wobei das eine mit dem anderen jetzt nicht unmittelbar zusammenhängt! 🙂
Lesezeit: 2:35 Minunten
Der Blick auf mich und meine Oberarme – wie negativ rede ich über mich selbst?
In den Sozialen Netzwerken, in der sich die Ü4o und Ü50 Comunity so tummelt, lese und höre ich immer wieder Geschlechtsgenossinnen über ihre Oberarme stöhnen. Weil Worte, die wir verwenden einen Eindruck in unserem Innenleben hinterlassen, werde ich jetzt keines der bekannten Bezeichnungen für die nachlassende Muskelmasse am Triceps hier verwenden.
Wie ich über mich und meinen Körper rede, macht einen Unterschied. Ich kann mich selbst also hässlich und unglücklich reden und so zu meinem eigenen Leiden beitragen, denke ich. Je mehr aber andere über ihre vermeintlich unperfekten Arme, Beine, Popos, Bäuche, Füße, Finger, Ohren, was auch immer klagen, desto mehr schaue ich selbst darauf.
Das will ich nicht. Wir leben aber auch in einer Welt der Äußerlichkeiten. Dennoch bin ich selbst für mich veranwortlich und dafür, wie kritisch oder liebevoll und nachsichtig ich auf mich selbst gucke,
Ich will lieber einfach dankbar dafür sein, dass ich einen Körper habe, der im Großen und Ganzen seine Arbeit tut, denn das war nicht immer selbstverständlich.
Aber diese, wie ich finde, hässlichen umgangssprchlichen Wörter benutze ich weder für meine Arme, noch meinen Hals, weil ich sie als frauenfeindlich emfinde.
Nichts hindert mich daran, auf meinen Körper und meine Gesundheit in einem gesundenen Maße zu achten. So bin ich seit rund zwei Jahren in einer physiotherapeutischen Praxis und arbeite mit einer persönlichen Trainerin an meiner Skoliose.
Ich sage euch, das ist mal eine Investion, die sich gelohnt hat. Und so ganz nebenbei habe ich tatsächlich Oberarm-Mukis aufgebaut, so dass das Gewebe fester geworden ist.
Im Stern habe ich ein gutes Interview mit einem Sportwissenenschafter entdeckt, der eine extrem wirksame Übung empfiehlt: Oberarme schnell effektiv trainieren.
Übergangslook: So style ich jetzt den karierten Blazer
Ich liebe Karo, allein wegen der Schotten, habe aber tatsächlich wenig davon im Schrank. Vielleicht, weil Karo ein dominantes Muster ist.
Mein bisher einiziges, sehr geliebtes Teil ist der Bleistiftrock von Vivienne Westwood.
Wenn du denkst, dass dir Karo gar nicht steht, dann versuche es doch mal mit einem zurückhaltenden Muster wie dem Glencheck hier. Möglichereise hast du einfach noch nicht das passende Muster gefunden!
Mein heutiges Modell ist ein zweireihiger, karierter Blazer – konservativ, aber auch locker geschnitten, wie es gerade modern ist.
Beim Muster handelt es sich um Glencheck – ein traditionelles, sehr feines Karo.
Natürlich auch aus dem schottischen Hochland stammend. Glencheck wirkt als seien viele Karos übereinander gelegt worden. Und was lässt sich jetzt zu dem zeitlos-coolen Glencheck kombinieren?
Wie immer ist ein Look das, was frau daraus macht
Der Karoblazer setzt zum transpartenten Rüschentop und glänzenden Bleistiftrock eine edgy Note. Der Kontrast aus männlichem Zweireiher und femininen Elementen wie Top und Rock ist ein Power-Statement. (Es muss nicht immer Rot sein. Und es müssen auch nicht immer Schulterpolster sein, die so gar nichts für mich sind, weil ich damit wirke wie ein Bodybuilder auf Steroiden – kleiner Kopf, explodierte Schultern.
Schulterpolster verzerren bei mir die Proportionen. Aber zurück zum Rezept für dieses Power Outfit mit dem gewissen Etwas:
Basis sind ein ärnelloses Top mit Rüschendetails und ein klassisch geschnittener Pencilskirt mit seitlichen Taschen.
Farblich bin ich bei der neutralen Version geblieben. Daher würde ich zu Glencheck keine wilden Kontrasten kombinieren.
Ich trage übrigens schon immer gerne Plateausandalen zum Bleistiftock, hier schon mal in einer schwarzen Variante mit Kastenjacke und rot-weißem Ringelshirt.
Spannende Hingucker lassen sich setzen mit
- den Rüschen,
- dem glänzenden Muster auf dem Top und
- dem Material des Rocks.
Weil ich jetzt Feierabend endlich habe, lege ich mal zwei Einheiten für die Oberarme im Wohnzimmer hin. (Und das ist nicht nur so dahergesagt.) Besser wenig Übungen als gar nichts tun. Das ist meine Devise.
Übrigens zurück zum Mode-Thema: Auf meinem PINTEREST Board findet ihr Inspiration zum Thema „Oversize“ oder „Blazer„.
Findest du, dass wir Frauen liebevoller auf unseren Körper schauen könnten, vor allem Ü50? Und worauf setzt du diesen Herbst? Meerblaue Grüße
– Sabina
Link-up: I will wear what I like, chicandstylish,
Sabine Gimm
Hübsch Dein Blazer und schön kombiniert mit den Pastellfarben.
Dein Oberteil finde ich klasse, und gegen Deine Oberarme ist ja mal gar nichts einzuwenden. Aber ich kenne das.
Liebe Grüße Sabine
Sabina Brauner
Sabine GimmVielen Dank liebe Sabine
Petra von Fraugenial
Mit Ü50 bin ich inzwischen sehr zufrieden mit meinem äußeren, auch wenn ich die Makel sehe…aber es stört mich inzwischen nicht mehr..vor allem die Oberarme..danke für den Stern Artikel! Lese ich gleich nochmal durch. Der Vivienne Westwood Rock gefällt mir besonders, ich will die nächsten Tage mich wieder in ein Karo Blazer schmeißen, danke für die Style Idee!
Sabina Brauner
Petra von FraugenialLiebe Petra, das ist doch mal ein schönes Statement, wenn du zufrieden bist. Freut mich, dass dir der Rock gefällt. Er ist wirkich etwas ganz Besonderes. Ich danke dir für deine Zeit und deinen Besuch. Schönen Urlaub und liebe Grüße
Nicole Kirchdorfer
Liebe Sabina, ich kann auch nicht auf meine Oberarme und bin sofort bei der Jammerfraktion dabei. Klar sind wir zu kritisch, aber wir sind halt auch nur Menschen, die mit den körperlichen Veränderungen klar kommen müssen. Warum Männer das offenbar besser können? Vermutlich weil sie sich weniger über ihr Aussehen definieren, oder weil ärmellos bei den meisten keine Rolle spielt 🙂
Ich persönlich tue mehr, ohne dass es so richtig fruchtet. Aber ich bleibe dran und versuche gleichzeitig mit mir selbst Frieden zu schließen…
Und für den Herbst setzte ich auf meine existierenden Klamotten. Hauptsache ich schaffe es trotz Wechseljahre weiterhin rein zu passen…
LG Nicole
Sabina Brauner
Nicole KirchdorferHach liebe Nicole, ich weiß ja nicht, warum es nicht fruchtet, wie du es ausdrückst. Ich bin seit 2 Jahren in einem personal Training und hätte nie gedacht, was mit der richtigen Anleitung alles möglich ist. Dazwischen lagen aber Tage, die ich verflucht habe. Doch die Fortschritte hätte ich niemals für möglich gehalten. Und das hätte ich allein sicher nie erreicht.
Ich habe soviele Klamotten, die werden mich sicherlich, so wie bei dir, gut durch die Saison bringen.
Danke fürs Vorbeischauen und LG Sabna
Nicole
Liebe Sabina,
ja, liest man Gejammer, fällt man ein in Gejammer- möchte ich das? Nein! Tue ich das? Ja! (Manchmal). Aber ich habe keine Lust mehr auf sowas. Denn oft kommen die von uns selbst geglaubten Mißstände kommen (außer bei fiesen Menschen: hast du ein kleines Bäuchlein? Grrr) erst dann in ein gespräch, wenn wir davon anfangen.
Du siehst toll aus. ich liebe Karos und ich möchte unbedingt einen Karoblazer.
Hab es fein, liebe Grüße
Nicole
Jacqui Berry
Very chic, great photos too. Jacqui x