Beschreibe doch mal deinen eigenen Stil – bei dieser Frage war ich lange Zeit immer um eine Antwort verlegen. Mit Adjektiven wie feminin und extravagant konnte ich wenig anfangen. Das Beliebte „Urban“ hinterließ mich ratlos. Auf der Suche nach Worten, die meinen Blog beschreiben – ich schreibe vor allem bei Reisen über das Meer, der kalifornische Pazifik stand Pate für den Blognamen, küsste mich die Muse: ‚MeerModeMut war da! Hurra! Mutigmutig mag ich sein. 🙂
„Das ist aber mutig.“ „Ganz schön mutig.“ „Das würde ich mich nicht trauen.“ sind so Aussagen, die ich oft gehört habe. Unter MODEMUT versteht tatsächlich jede Frau etwas anderes. Ich freue mich daher ganz arg, dass die liebe Gabriele Immerschön heute in ihrem Blog Gedanken dazu teilt.
WAS HAT MODE MIT MUT ZU TUN?
Ich habe mich immer schon für Mode interessiert und als Teenager selber genäht. Eine Ananashose war mein ganzer Stolz, von der leider kein Foto überliefert ist, soweit ich weiß. Die hatte sonst niemand in der Schule. Ich liebe Jeans und T-Shirt, wie ihr wisst. Aber wer trägt, was andere nicht haben oder tragen, weicht von der Masse und der Norm ab. Und das soll keinen Mut erfordern?
MUSS ICH AUSGERECHNET IN DER „MODEMUTIG“ SEIN?
Um mal eine schöne Phrase loszuwerden – „Nichts muss, alles kann.“ 🙂 Mode ist für mich die Schönste und Frivolste oberflächliche Nebensächlichkeit der Welt. Sie ermöglicht mir, einfach mal abzutauchen und abzuschalten vom Alltag. Und ich liiiiieeeebe schöne Dinge. Schöne Dinge wie sie im Museum zu finden sind. Schöne Kreationen oder Ideen von genialen Leuten also.
Sich in Deutschland für Mode zu interessieren, erfordert immer noch Mut, finde ich. Das ist ungefähr auf einer Stufe mit Rosamunde Pilcher auf ZDF schauen, Liebesromane mit scharfen Coverbildern schmökern oder den Sportteil in der Zeitung zu lesen: vorne ist der Wirtschaftsteil der FAZ aufgeklappt und in Wahrheit wird im Innenteil der Tennistext verschlungen oder die Fußballergebnisse gescannt. 🙂
shorts: Brandy Melville // tee: arras |
WAS HAT MODE MIT MUT ZU TUN?
Stehe ich zu dem, was ich mag. Stehe ich zu dem, wer ich bin. Ich finde, wir müssen im Alltag oft genug Mainstream und angepasst sein. Ich weiß nicht wie mutig ich bin. Wer weiß schon, wie er sich in bestimmten Situationen verhalten würde? Ich nicht. Im Job zu sagen, dass es die eigene Idee war, die gerade jemand anders vorgetragen hat – wie leicht ist das? Nachts um halb drei Uhr die kranken Hund vor die Haustür zu bringen in einer Großstadt – wie mutig ist das? Zu einer Bloggerveranstaltung zu fahren, wo ich niemanden kenne – fordert das Mut? Mit fremden Menschen ins Gespräch zu kommen?
Ist es mutig, hier „nur“ das Smartphonebild zu posten statt eines „perfekt“ fotografierten mit der Digitalkamera? Ist es mutig, ein ungeschminktes Bild aus dem Urlaub zu posten? Denn Hand aufs Herz: wer will schon
Authentisches im Blog? Blogs sind doch auch Alltagsfluchten…..Jede hat andere Lebenssituationen, die sie Überwindung kosten.
MODE IST DIE SPIELWIESE, UM DEN MUTMUSKEL ZU TRAINIEREN UND IM LEBEN MUTIGER ZU WERDEN. -Sabina Brauner
Wenn ich trage, was mir gefällt, riskiere ich anzuecken oder aufzufallen. Was denken die Leute über mein „Püppi“ T-Shirt? Wer mich kennt, weiß um meinen Humor. Das Top ist nicht extravagant, einfach nur ein #StatementShirt. Wer wie ich gerne weiße T-Shirts trägt, erfreut sich vielleicht auch an dem beliebten Post „Zehn Wege, ein weißes T-Shirt auch Ü40 zu kombinieren“
Mutig in der Mode zu sein, bedeutet vielleicht, einfach mal meine eigenen Grenzen zu überwinden. Nicht immer dasselbe zu tragen, „was Sicheres“. Wobei das enorm mega wichtig ist. Deshalb habe ich auch den Hashtag #Einfachnurgutangezogen geschaffen. Mutig sein bedeutet, etwas auszuprobieren, von dem ich denke, dass es vielleicht gar nicht zu mir „passt“.
Mutiger kleiden heißt Grenzen testen und etwas riskieren
Treue Leserinnen werden sich an mein „Rüschendrama“ erinnern. Das Ende vom Lied? Ich habe ein Rüschenkleid gekauft…..Mutig sein kann auch bedeuten, mich einfach mal „schick“ zu kleiden statt immer praktisch-sportlich-gut. Oder einfach mal einem Outfit DAS GEWISSE ETWAS zu verpassen…..
Wenn die Modwelt in Üppigkeit schwelgt mit Samt und Rüschen, ist es mutig, ein minimalistisches Kleid aus Neopren zu tragen? Nein. Es gefällt mir einfach und ich fröne dem Trend zu „Athleisure“ – Sportkleid wird alltagstauglich. Ich trage es einfach, weil ich Lust dazu habe und es mir gefällt.
DEN MUTMUSKEL TRAINIEREN
Mutig zu sein in dem, was ich trage, erlaubt mir, meinen Mutmuskel zu trainieren. Je mehr ich etwas übe, umso leichter fällt es mir. Wie in einen Laden zu gehen, sich beraten zu lassen ohne etwas zu kaufen. Die klassische Übung im Selbstbewusstseinstraining. 🙂 In der Mode kann ich mich austoben, da kann mir keiner reinreden und ich weiß am besten, was ich tragen kann und will. Darum ist es wichtig für mich modemutig zu sein. Darum will ich andere Frauen mit meinem Blog zu #MEERMODEMUT anregen. Weil es Spaß macht!
NACHTRAG: Meine liebe Mitbloggerin Sabine Gimm ließ sich gleich zu einem eigenen Beitrag inspirieren, den ich auch sehr gern gelesen habe. Sowie auch bei Fran.
WER SICH SONST NOCH BERUFEN FÜHLT ETWAS ZUM THEMA BEIZUTRAGEN, IST GANZ HERZLICH DAZU EINGELADEN. BITTE EINFACH DEN LINK ZUM EIGENEN POST IN DEN KOMMENTAREN HINTERLASSEN. HASHTAG IST #MODEMUT
Was war bisher das „Mutigste“, was ihr je getragen habt?
Link-up: Saturday Share,Visible Monday,Tinas Pink Friday,