Nach fünf Wochen im Homeoffice mit geschlossenen Geschäften und Kontaktsperre brechen für viele von uns langsam lockere Zeiten an. Unser Leben zu Corona Zeiten scheint vorbei: Schulen, Kitas und Läden sollen langsam wieder öffnen, Friseure unsere Frisen in Form bringen dürfen.
Es bleibt aber spannend. Meine persönlichen Gedanken zum Leben zu Corona Zeiten will ich heute mit euch teilen: Zu den Lockerungen, Lehren aus der Langeweile und einem klitzekleinen Erziehungsdrama. Ganz nach dem Motto: Das Leben ist nie langweilig
Lesezeit: 1:30 Minuten
Lockerungen erwünscht?
Nun sollen also Schulen und Kitas wieder öffnen. In Hessen ab Anfang Mai. Während ich das hier tippe warten wir auf die Pressekonferenz des hessischen Ministerpräsidenten.
An der Frankfurter Volkshochschule werde ich ab Mai online unterrichten.
Das ist eine Alternative, die ich schon mal richtig gut finde als Digital Native ;-))
Habe mir für meine Teilnehmerinnen, die ja alle darauf warten, dass wir unsere Englischkurse fortsetzen, schon eine Sprachtour durch die englischsprachige Welt überlegt. Mit ganz viel Spaaaaaß natürlich.
Neues Leben nach Corona Zeiten?
Was mich freut ist, dass Friseure wieder öffnen oder kleine Läden.
Mein Versuch, dem Gatten die Haare zu, wie soll ich sagen, zu schneiden, dauerte ihm zu lange. Ich hätte quasi jedes Haar einzeln verabschiedet. Der hat gut reden. Ich muss ihm ja mit der neuen Frise, die ich angerichtet hätte, dann noch wochenlang anschauen…..
Aber, ich schweife ab. Wenn wir also weiterhin Abstand halten und Masken tragen, dann sollte das mit den Lockerungen eigentlich klappen. Wobei die Betonung auf dem Wörtchen “Wenn” liegt.
Was die Kontaktsperre angeht, warten wir ja nun noch weitere zweieinhalb Wochen ab.
Klar ist aber, dass nicht jeder dafür geschaffen ist, Zuhause isoliert zu leben zu Corona Zeiten.
In Italien haben Organisationen Frauen schon im Supermarkt angesprochen, weil jene nun keine Möglichkeit mehr haben, sich gegen häusliche Gewalt Hilfe zu holen.
Was meinen Unterricht für Erwachsene angeht: Wie wir mit Masken lernen sollen in einer Gruppe bleibt mir noch schleierhaft.
Fakt ist, dass spätestens ab September wieder ein reguläres Programm geplant ist. Wohl ist mit bei dem Gedanken gerade nicht.
Was ich aus der Langeweile während der Pandemie und dem Homeoffice gelernt habe
- Wie wir mit Tieren umgehen, fällt auf uns Menschen zurück. Wenn in China Tiere auf dem Markt geschlachtet werden (daher “wet”, wie nass, weil blutig), dann ist das grausam mit schlimmsten Folgen auch für uns Menschen, wie wir jetzt wissen.
- Wenn in manchen Ländern Antibiotika für die Tiermast eingesetzt werden darf, bedroht eine potentielle Resistenz DIREKT uns als Menschen.
Kleine Geste, große Wirkung
Ich habe das große Glück, viele verschiedene und vor allem kreative Tätigkeiten als Beruf ausüben zu dürfen.
Doch durch die Kontaktsperre hatte ich natürlich mehr Zeit Zuhause.
So hielt ich mich öfter auf Facebook auf. Dort verfolge ich verschiedene Tierschutz-Organisationen. Leider dokumentieren viele Beiträge auch schlimmste Tierquälereien.
Vergessene Leben zu Corona Zeiten
Ich will das aus Selbstschutz hier gar nicht weiter beschreiben.
Nach einer schlaflosen Nacht wusste ich: Ich musste etwas tun. Ich kann nicht ruhig schlafen mit dem Wissen, dass in Südostasien Hunden und Katzen Schlimmstes angetan wird.
- Auf Facebook stieß ich dann auf die Humane Society International – ein führender Mitarbeiter war letzten Sonntag gerade in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung im Interview. Die Vereinigung setzt alles daran die sogenannten “Hunde Farmen” abzuschaffen und zu erreichen, dass Hunde und Katzen nicht mehr gegessen und ihren Besitzern gestohlen werden. Erfolge sind immer wieder zu feiern, wenn chinesische Städte etwa den Verkauf von Hundefleisch auf Festivals verbieten. (Der Artikel in der F.A.Z. ist nicht kostenlos, sonst hätte ich ihn euch hier verlinkt.) Aber, wenn ihr die Organisation googelt, könnt ihr sehen, was die erreichen durch Unterstützung.
- Kleine Tierschutzvereine brauchen gerade jetzt Hilfe.
So wie unsere ortsansässigen Geschäfte unsere Unterstützung benötigen, so möchte ich vor allem die kleinen Tierschutzhilfen und -stiftungen dringend stärken. Ich denke an Soi Dog Foundation, die sich medizinisch um Straßenhunde in Thailand kümmert. (Meine liebe Bloggerkollegin Tina reist regelmäßig aus familiären Gründen in das Land und hat sich auch vor Ort schon die Situation der Hunde angeschaut.
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Wenn die Erziehung versagt
Wer bis jetzt bei der Stange geblieben ist und dann auch noch Kinder erzogen hat, wird vielleicht nun weise grinsen.
Kelly lebt ja seit etwas mehr als drei Jahren bei uns. Sie stammt aus Rumänien. Befreite Hunde e.V. hat sie gerettet.
Der Hundeflüsterer Martin Rütter predigt immer, dass Erziehung nie endet.
Heute war so ein Tag, an dem ich wohl wieder von Null beginnen muss. Alles, was ich anordnete ging da rein, da raus.
Setzte sich an der Ampel mitten auf die Straße (wenig befahren!). Stopfte sich auf einer Wiese am Main irgend etwas in die Backen.
Kennt ihr das als Erziehungsberechtigte?
Wenn ihr alles in euch zusammen nehmen müsst, was die Zivilsation uns gelehrt hat an Selbstbeherrschung, um dem anderen Wesen nicht den Hals umzudrehen?
(Jeder, der hier liest, weiß, dass ich Kelly so abgöttisch liebe, dass “antun” hier nur im übertragenen Sinne zu verstehen ist! Sie hat mir ein besseres Leben geschenkt. )
Ich war aber so frustriert und stinksauer.
Wenn etwas in der Erziehung so gar nicht klappt? Wie geht ihr damit um? Ich bin für jeden Hinweis dankbar! Seid ihr mit den Lockerungen bei euch zufrieden? Und was schenkt eurem Leben Sinn?
Soviel Tiefsinniges heute. Ich bin ja keine, die gerne moralisch wird. Aber das musste ich heute mal mit euch teilen. Wenn wir von einer anderen Gesellschaft träumen…..Doch keine Sorge: Sonntag wird es wieder modisch. Und zwar mega blau! Ihr dürft euch auf die Farbe des Jahres 2020 freuen. Ich bin sehr happy mit dem Look und die Bilder sind auch toll geworden. Meerblaue Grüße
-Sabina
Nancy
Sometimes I think this is happening because we can’t go on like this with our planet. I mean, the air is much cleaner now, nature is relaxter. We need to change! But I know that’s not the truth. Let’s just hope we all learn from this I guess. And that we can go back to,, normal,, soon.
Nicole Kirchdorfer
Schöner Post liebe Sabina!
Ich denke dieser Tage gehen wir alle tief in uns. Ich persönlich begrüße die innere Einkehr und habe Glück, dass mein Mann Glatze trägt 😉
Noch schöne 2 1/2 Wochen des Nachsinnens, meine Liebe!
Sabina Brauner
Nicole KirchdorferDu siehst mich neidisch…hahha….nee. Bald öffnen ja auch die Friseure und dann bin ich die Bürde los. Der Herr marschiert mit seiner Mähne dann wieder zum Coiffeur seines Vertraunens. Hab eine gute Woche liebe Nicole. Herzliche Grüße von Sabina
Tina von Tinaspinkfriday
Liebe Sabina, ich würde einfach nochmal kurz mit dem Training beginnen. Viel habe ich ja nie trainiert mit meinen Fellnasen. Aber Stop und Nein beim Fressen war mir am Wichtigsten und ist es mir jetzt wieder. Ich würde es einfach nochmal auffrischen als sei Kelly neu. Vielleicht hatte sie nur einen “Flegeltag”
Ich sehe dem Schulbeginn mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich denke es erwartet uns gerade in den nächsten 2-4 Wochen mehr an Ansteckungen. Aber was weiß ich schon. Ich beibachte nur unsere Fälle in der Praxis.
Sabina Du sprichst mir mit den Tieren aus der Seele. Heutzutage wo wir so viel Alternativen zum Essen haben. Ja es rächt sich.
Es stimmt mir geht es ja auch so dass ich gerne kleine Organisationen unterstütze, die jetzt noch mehr kämpfen, weil Touristen ausbleiben, die gerne mal ein wenig Geld dagelassen haben. Da bin ich ganz bei Dir und danke Dir für die Erwähnung. Ich spende regelmäßig einen kleinen Betrag, das ist mir so wichtig. Ich habe gesehen dass das Geld ankommt zu 100% und gerade die Kleinen bekommen keine staatliche oder sonstige Unterstützung.
Bleib gesund, liebe Grüße Tina
Sabina Brauner
Tina von TinaspinkfridayLiebe Tina, sehr gern. Nichts zu danken. Und lieben Dank auch für deinen Tipp. Das war beruhigend und aufbauend 🙂 LG Sabina
Claudia
Hallo Sabina,
vielleicht hatte Kelly auch mal einen schlechten Tag. Sieht sicher beim nächsten Erziehungsversuch schon anders aus. 🙂
Ja, die Schulen- und Kita-Öffnungen, man wird sehen. Meine Meinung ist ja, dass das Virus so oder so seinen Weg findet und geht. Die Maßnahmen, die ergriffen worden sind, erwirken eine Verlangsamung der Ausbreitung, aber wenn die Leute wieder aufeinander losgelassen sind, dann geht es weiter. Nur irgendwie muss es ja weiter gehen. Deshalb finde ich es auch sinnvoll, die Kontaktsperre aufrecht zu erhalten und allmählich anzufangen, Geschäfte wieder zu eröffnen. Aber das Virus findet seinen Weg und solange, bis ein Impfstoff oder Medikament gefunden ist, solange kann man wohl nicht warten.
Schöne Wald- und Wiesenfotos von dir und du trägst sogar eine echte FFP2-Maske.
Ich habe mir letzte Woche auch so eine gekauft. In einer Apotheke hing ein Schild, dass die momentan vorrätig sind. Und falls Maskenpflicht kommt, dann habe ich wenigstens eine richtige.
Liebe Grüße
Claudia
Sabine Gimm
Erziehung hört wirklich nie auf. Vielleicht einfach noch einmal intensiv einige Übungen machen. Ich unterstütze schon seit Jahren das örtliche Tierheim durch eine Patenschaft. Wobei ich davon ausgehe, dass alles in einen Topf kommt.
Wir warten mal ab, was passiert, wenn die Lockerungen eintreten. Das ist ja erstmal nur ein Versuch.Ich bleibe weiterhin in meinem Homeoffice.
Liebe Grüße Sabine
Sabina Brauner
Sabine GimmPuh, ja. Aber immerhin hat sich das auch schon wieder eingerengt. Aber danke für die motivierende Nachricht liebe Sabine.