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Fashion
/
11. Dezember 2016

kann fair fashion spaß machen? 5 wichtige fragen

Mode macht Spaß. Ich blogge über Mode, weil ich Lust darauf habe. Habt ihr noch Spaß, wenn wir jetzt anfangen hier über Fair Fashion zu reden? Keine Frage, fair fashion ist wichtig.

Inhalt des Blogposts hide
1 Ein Festival und der Blick auf Mode
1.1 Meine wichtigesten Ergebnisse
2 Was will Fair Fashion überhaupt? Und kann Fair Fashion sogar Spaß machen?
2.1 WAS WILL FAIR FASHION?
2.2 WO UND WIE ANFANGEN?
2.3 KAUFENTSCHEIDUNGEN, KONSUMERMACHT
2.3.1 Wie kann ich weniger kaufen und trotzdem an Mode Spaß haben?
2.4 DARF ICH NOCH BEI ZARA KAUFEN? KANN ICH MIR FAIR FASHION LEISTEN?
2.4.1 Fair Fashion ist ein Mittelklassen-Wohlstands-Thema
2.4.2 Die Mode Branche ist sich uneins
2.5 IST FAIR FASHION NICHT TOTAL HÄSSLICH? LABELS; LABELS LABELS
2.6 WER SICH ÜBER MODE DEFINIERT, MUSS SICH HINTERFRAGEN
2.6.1 Selbst die Grünen argumentieren anders
2.7 ZUSAMMEN ARBEITEN, STANDARDS SETZEN

Dennoch habe ich sehr lange gezögert, über das Thema zu schreiben.

Ihr wisst als treue Leserinnen, das mir vor kontroversen Diskussion oder Themen nicht Bange ist. Nur ist das Thema teilweise derart moralisch aufgeladen, dass es mir schlicht kein Vergnügen bereitet, darüber zu schreiben.

 

Ein Festival und der Blick auf Mode

Nun lud das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt vor Kurzem zu einem dreitägigen Modefestival mit Workshops zum Thema „Fair Fashion“ ein. Um einen veränderten Blickwinkel auf die Mode sollte es gehen…..Welchen Blickwinkel habt ihr auf die Mode?

Das Wichtigste zuerst: Der Workshop und das Festival waren so anregend, dass sich der Besuch auf jeden Fall gelohnt hat!

Meine wichtigesten Ergebnisse

  • Modeblogger sind wichtige Multiplikatoren des Themas „Fair Fashion“.
  • Modeblogger Ü40 sind noch wichtiger als Vermittler, um erwachsene Frauen zu erreichen, die völlig anders kaufen als jüngere Frauen.

Was will Fair Fashion überhaupt? Und kann Fair Fashion sogar Spaß machen?

Was will mein Post? Mit diesem Post möchte ich einen Austausch anstoßen über den Umgang mit Mode, aber garantiert ohne moralischen und ideologischen Zeigefinger.

Wer also das Thema als Moralpredigt versteht, für den ist der Post nichts.

 

WAS WILL FAIR FASHION?

–> Produktionsketten offen legen, nachhaltig produzieren, ökologische Materialien verwenden.

Der Workshop im MAK Frankfurt stellte die Frage nach unserem Blickwinkel auf die „Mode als saisonabhängiges Konsumgut und unsere Handlungsmöglichkeiten als Konsumenten„.

Als einflussreiche Botschafterin für Fair Fashion versucht sich gerade die ehemalige GNTM-Teilnehmerin, Marie Nasemann, die das Magazin NOVEAUX fotografiert hat. Das Magazin hat übrigens faire und warme Winterhandschuhe entworfen; der Clou: produziert werden sie von einer Schneiderei hier in Frankfurt, die professionelle Schneiderinnen beschäftigt, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind.

Damit wir uns verstehen: wir leben in einem freien Land. Das heißt, jede entscheidet für sich, wie sie lebt. Das ist für viele Menschen offenbar schwer auszuhalten.

Ich denke, dass sich erwachsene Menschen nicht bevormunden lassen brauchen, weil komplexe Fragen wie „Fair Fashion“ keine einfachen Antworten bereithalten. Wir können aber Informationen zusammen tragen, Ideen austauschen und versuchen, durch Argumente zu überzeugen. Nicht mehr und nicht weniger…

 

WO UND WIE ANFANGEN?

Zuerst habe ich Jennifer Wiebking, Moderedakteurin der Frankfurter Allgemeinen,  um ihre Einschätzung zu „Fair Fashion“ gebeten.

Auf meine Frage nach ihrer Meinung schrieb mir Wiebking, die in London Modejournalismus studiert hat und unter anderem bei einer DER „Modebibeln“, dem Magazin „W“, in New York und der britischen „Vogue“ hospitierte:

„Mode ist eigentlich das genaue Gegenteil von fair, nämlich unvernünftig, Mode soll bestenfalls Spaß machen, und sein Besitzer bezieht sich damit immer auf sich selbst, egal ob er sich damit nun von einer gewissen Gruppe abheben oder zu einer anderen zugehörig fühlen möchte.

Aber es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass Bio-Mode trotzdem eine Chance haben könnte, schließlich ändert sich gerade überhaupt die Wertschätzung für Bio-Ware. Man sieht es nicht nur am Essen, sondern auch schon an der Kosmetik sehr deutlich.

Zumindest in einer Nische wächst der Markt für Bio-Kosmetik. Auch hier handelt der Konsument zunächst aus Eigeninteresse, egal ob er nun meint, Bio-Produkte seien verträglicher oder sie begehrlicher findet. In einer Nische könnte also auch Bio-Mode auf diese Weise langfristig
Erfolg haben.

 

 

KAUFENTSCHEIDUNGEN, KONSUMERMACHT

Ich kaufe mir gern etwas. Ich werde auch jetzt nicht damit aufhören.
Jeder Mensch kann für sich entscheiden, wie sie etwas handhabt und welche Kaufentscheidung sie trifft. Denn, wer legt fest, was „wenig kaufen bedeutet?“

Wie kann ich weniger kaufen und trotzdem an Mode Spaß haben?

–> mehr Second Hand kaufen, was immer schon Teil meiner Garderobe war wie diese lila Rüschenbluse von Boss mit schwarzem Bleistiftrock. 
-> mehr Kleidung tauschen; macht Spaß und schont den eigenen Geldbeutel. Wer war nicht schon mal scharf auf die Hose der Freundin, die sie endlich loswerden will? Einfach den Bekanntenkreis statt wie früher zur Tupperparty nun zur Kleidertauschparty selbst einladen: Was ich auf meiner 1. Kleidertauschparty erlebte.

–> Kleiderbibliotheken gründen; So kann man bei Filippa Ka über „creative Wardrobe“ Kleidung leihen. 

 

DARF ICH NOCH BEI ZARA KAUFEN? KANN ICH MIR FAIR FASHION LEISTEN? 

Fair Fashion Labels sind häßlich. Das ist leider oft noch so. Aber nicht mehr ausschließlich.

Trendiges ist schon zwischen 130 und 400 Euro bei den unten aufgeführten Labels zu haben, die ich für euch zusammengetragen habe. Natürlich sind das keine Primark-Preise.

Aber wir sind uns sicher einig, dass dieses Unternehmen nicht der Maßstab sein kann.

Fair Fashion ist ein Mittelklassen-Wohlstands-Thema

Angesichts dieses Preisniveaus ist aber genauso klar, dass „Fair Fashion“ ein Lifestyle- und Mittelstandsthema ist.

Und zwar ein sehr komplexes und vielseitiges. Sind wir uns da einig?

Dann folgt daraus die Frage, was die Forderung nach „Fair Fashion“ für UNSERE Gesellschaft bedeutet.

 

Darüber wurde auch im Workshop des MAK Frankfurt extrem kontrovers debattiert. „Wer zu Primark geht, das sind die Ärmsten der Armen,“ bemerkte Professor Michael Baumgart, der mit dem Blick auf unsere Gesellschaft für das Recht auf preiswerte Mode plädierte und bei Frau Brodde von Greenpeace heftigen Protest auslöste. „Es gibt kein Recht auf billige Kleidung“.

Doch was bedeutet „billig“, frage ich mich.

 

Die Mode Branche ist sich uneins

Mal ganz persönlich gesprochen: Wie sehr muss mich, als Sabina, die faire Bezahlung anderer interessieren, wenn ich als Selbstständige aktuell und ganz konkret all meine Energie in eine Auseinandersetzung um faire Honorare investieren muss, die gerade mal annähernd meine eigene Existenz sichern?

Das sind sehr konkrete Fragen, aus denen sich das Mosaik „Fair Fashion“ zusammen setzt.

Insofern irritiert es mich nicht wenig, wenn Menschen mit besserem Einkommen darüber bestimmen wollen, was sozial Schwächeren zusteht.Was schwebt Frau Brodde vor? Anstellen bei der Kleiderausgabe des Roten Kreuz? So wie viele Harz IV-Empfänger es jetzt schon an den Frankfurter Tafeln tun, um abgelaufene Lebensmittel abzuholen? Ich habe mehr Fragen als Antworten seit dem Workshop.

—> Viele Frauen aus der Modebranche saßen im Publikum des Workshops.

So schlug etwa Sabrina Koch, von der Frankfurter Schule für Mode und Beratung vor, auch billige Teile zu schätzen und zu pflegen.

Radikale Forderungen lehnte sie aber mit dem Hinweis ab, dass „Änderungen Zeit brauchen.“

Diese Haltung drückte auch auch Silke Bolms von der PR-Agentur Silk Relations und erzählte, dass sie seit drei Jahren versucht, ihre Ernährung umzustellen und trotzdem gelegentlich Schokolade esse. Ja, warum auch nicht? Wo bleibt da sonst die Lust und der Spaß am Leben?

–> „Menschen haben verschiedene Bedürfnisse. Es wird keine Lösung geben, die auf alle passt.“

So lautete das Fazit von Mahret Kupka, der Kuratorin für Mode, Körper und Performatives des MAK Frankfurt, die gekonnt und professionell durch die Diskussion führte.

 

IST FAIR FASHION NICHT TOTAL HÄSSLICH? LABELS; LABELS LABELS

Bei mir im Schrank finden sich unter anderem Vivienne Westwood.com:
Rock mit Lacklederjacke stylen
Armed Angels

und sehr lange schon Schuhe von THINK!
Lässiglook: Weinrote Boots mit Lammfelljacke.

Schicke Mode findet ihr unter anderem bei:
Avocadostore.com
Beyondskin.co.uk
Hessnatur.de
Jannjune.com (recyceltes Polyester)
Lanius-koeln.de
Leonid Matthias 
Lovjoi.com (Biobaumwollsweater)
Luxaa.de 
Nudiejeans.com (Bio-Baumwolle)
Peopletree.co.uk
Sanikai.com
Studiojuy.com (Schmuck aus recyceltem Messing )
Underprotection.dk (aus Lyocell)
Veja.com Eigene Fabriken und faire Bezahlung.
Wunderwerk.com (Tencel)

Noch mehr Labels findet ihr bei Stephanie, der Modeflüsterin
 

LUXUSLABELS SIND NICHT FAIRER
Wer denkt, dass teuer automatisch fair bedeutet, irrt. So gehört Chanel nicht zu den Marken, die fair produzieren lassen!!!

 

WER SICH ÜBER MODE DEFINIERT, MUSS SICH HINTERFRAGEN

Persönlich bemerkenswert, fand ich Frau Brodde, die bei Greenpeace das Global Projekt Lead „Detox my fashion“ führt und nicht nur erwartungsgemäß radikale Forderungen vorbrachte, sondern durch erstaunlich wenig Verständnis für Mode auffiel.

„Ich habe mich noch nie für Mode interessiert, früher nur Anti-Atomkraft T-Shirts und Jeans getragen.“

Selbst die Grünen argumentieren anders

Daher verwunderte es mich auch nicht, das Frau Brodde es zielführend fand, die modeaffinen Zuhörerinnen dringend zur Persönlichkeitsforschung auffrief: „Wer sich nur über Mode definiert und auszudrücken versteht, muss sich ernsthaft hinterfragen.“

Kein Wunder, dass Sabrina Koch als ehemalige Modedesignerin und Fachlehrerin für Gestaltung nach der Diskussion zu mir sagte: „Mode ist virtuelle Kommunikation. Eine solche Haltung stellt meine ganze Daseinsberechtigung in Frage.“

 

ZUSAMMEN ARBEITEN, STANDARDS SETZEN

Weniger moralisch, dafür differenzierter argumentierte Christine Fehrenbach von Manufactum mit konkreten Handlungsvorschlägen: dass durch eine Zusammenarbeit von Unternehmen Maßstäbe gesetzt und erreicht werden könnten. So existiert in Deutschland ein Textilbündnis, dass Standards erarbeitet hat und dies sehr strikt handhabt.  

 

Welche Wege seht ihr für einen anderen Umgang mit Mode? Hört bei Mode der Spaß auf? Und mal provokant gefragt: ist Mode ein Sozialprojekt? 
-Sabina
TAGS:F.A.Z. Modefair FashionfashionMAKnoveaux Magazine
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