Am Dienstag hockte ich mit einer Bekannten im Biergarten bei lauschigen 23 Grad. “Wenn ich rosa trage, glaubt mir das doch kein Mensch”, sprach sie.
Wir redeten gerade über ihren Kleidungsstil und wie sie ihn “lebendiger” gestalten könnte. Ich sah sie an und kam ins Grübeln.
Jetzt musste mir schnell etwas einfallen. Wenn eine die Pastellfarbe mit ihrer blaustichigen Mischung aus Weiß und Rot würde tragen können, dann sie.
Iiiiiiiiii ROSA ODER: DER FLAMINGO IST AN ALLEM SCHULD
Als mir Kisura zum Testen im vergangenen Jahr einen rosafarbenen Rolli schickte, war ich erstmal skeptisch. Ach, was sage ich da? Mir sträubten sich die Nackenhaare. Rosa? Iiii. In meinem Kopf ratterte die ganze Litanei politischer Korrektheit durch: aufgezwungene Mädchenfarbe, kitschig, lieblich, tussihaft, niedlich, schutzbedürftig. Was auch immer. Jedenfalls keine Farbe für mich, die gern erwachsen und schick und stark wirken möchte. Und wer immer noch dem Denken anhängt, dass Farben und Mode nichts mit der Gesellschaft zu tun haben, dem ist nicht zu helfen.
Doch eigentlich ist ja der Flamingo an allem Schuld, dessen knalliges Gefieder die Welt erobert hat und mir schon als Trend vor zwei Jahren in Brügge und Antwerpen auffiel.
Wenn es darum geht, dass ich hier auf meinem Modeblog vor allem blogge, um selbstbestimmt zu definieren, was ich trage, dann lege ich einfach mal fest für mich: ROSA IST POWER! Als “starke” Frau kann ich zugeben, dass ich mich auch mal anlehnen möchte. Das ist selbstbestimmt.
Die Welt schrieb dazu, dass “Pink nun wieder Punk sei”. Sogar mein Mann hat sich (endlich) ein rosafarbenes Hemd gekauft, weil die Farbe ihm hevorragend steht! Was wirklich erwachsen ist? Nicht bockig wie ein Teenie das Gegenteil davon zu tun, was einem die Eltern raten. Sondern reif genug zu sein, um etwas zu tun, auch, wenn einem die Eltern dazu geraten haben.
Außerdem ist Rosa irgend wie auch “das kleine Rot” für mich.
Die Frage, wer mit welchem Hauttyp eigentlich rosa tragen kann, gehört ja dann wieder in die Kategorie “Farbberatung”: warm oder kalt, kräftig oder zart, fuchsia, apricot oder pastellrosa halt. Das beliebte Nude gibt es inzwischen allein in unendlich vielen Schattierungen, da gilt es die eigene Farbpalette gut zu kennen. Zum Thema Farbberatung schriebe ich demnächst noch einen eigene Post. ALSO: stay tuned! 😉 Wobei ich mich schon mal gefragt habe,
FRISCH, ELEGANT ODER EINFACH NUR FRÖHLICH
Kate Middelton trug ja zur Hochzeit ihrer Schwester Pippa ein traumhaft schönes Kleid von Alexander McQueen in altrosa, wie wir früher sagten. Effekt: top elegant, zurückhaltend und dennoch sexy Dank des Schnitts. Und auch ihre Mama Carol setzte auf die aktuelle Modefarbe: in frischem Rosa. Beide beweisen übrigens auch, dass niemand Angst vor dem Komplettlook haben muss, von dem einige ja abraten. Noway! Aber es muss auch niemand gleich mit dem Komplettlook in Fuchsia loslegen. Und wenn, dann verschiedene Töne kombinieren!Ich habe nun meiner Bekannten geraten, einfach mal mit einer Bluse zu starten. Oder einem Pulli – so wie ich. Dann setzt rosa nur den Akzent, aber das Businessgrau oder -blau dominiert. Kein Gefahr albern zu wirken, dafür aber gleich lebendiger!
ROSA MODERN
Die klassische und auch zeitgemäße Kombination für mich ist immer noch blau-rosa oder grau/silber und rosa. Das geht in der Arbeit immer. Auch toll: Rockige Knallerkontraste mit schwarz. Wenn mich die inneren Vorurteile wieder überfallen und ich sicher sein will, dem rosa auch jeglichen Duft des Niedlichen ausgetrieben zu haben 🙂
➤ Hosenanzug: mit Sneakers, Pumps oder Loafern kombiniert.
KOMPLETTLOOK IN APRICOT MIT AUFFÄLLIGEN AKZENTEN IN GRÜN UND PETROL
ROSA MANTEL UND BLOUSON
➤ mit weißer Jeans und metallic Loafern
Was denkt ihr: sollte Rosa als Kitschfarbe verboten werden, weil die Welt viel zu rau ist? Oder sollten wir gerade deswegen alle mehr rosa tragen? Rosa Brillen wohlmöglich – habe ich übrigens auch!!! :)Meerblaue Grüße!