Fashion Revolution 2020: Was ist denn da in der Mode los? Plus: Ringelshirt
Von der Maskenpflicht soll hier heute nicht die Rede sein. Hallelujah. Da dampft es mir sonst aus den Ohren. Auch nicht, von irgendwelchen Bleichmitteln, die gegen vermeintlich gegen den Virus helfen. 2 x Hallelujah. Und über die Frage, welcher Tag heute eigentlich genau ist, breite ich lieber das Mäntelchen des peinlich berührten Schweigens.
Warum es auf OB Style heute aber elegant geht, ist unser allseits geliebter maritimer Look, modern interpretiert. Sowie eine Bewegung, die für uns Verbraucherinnen enorm wichtig wird –
Was war da in der Mode los?
Die englische und die deutsche Woche pfiffen es diese Woche von den modischen Dächern – denn es war Fashion Revolution 2020.
Und was hat das mit uns zu tun?
Um die Fashion Revolution 2020 geht es heute hier auf OB Style genauso wie um einen entspannt-eleganten Frühlingslook mit Ringelshirt, in dem ihr einfach nur das Treppenhaus Zuhause auf und ab marschieren oder im Supermarkt Erbsen kaufen gehen könnt!
Es mag sein, dass das Thema für viele nicht sexy ist.
Ach, nervt die schon wieder mit ihrem Ruf nach Fairness, Tierschutz und nachhaltigem Shopping Verhalten.
Wer hier öfter liest, weiß, dass ich damit öfters um die Ecke komme.
– Alles zum Thema Nachhaltigkeit auf Oceanblue Style –
Jetzt soll ich mir auch noch Gedanken darum machen, wer meine Hose bei Zara zusammengenäht hat an irgend einer Nähmaschine irgendwo auf der Welt.
Das mag jetzt vielleicht übertrieben sein, wie ich es hier zusammenfasse.
Doch drängt sich mir der Gedanken auf, weil ich meine eigene Bequemlichkeit kenne, und wir ja auch nur Menschen und keine Heiligen sind. Aber auch berechtigtes Eigeninteresse haben und deswegen…….
Das große Nachdenken über die Zukunft der Mode.
Was geht mich das jetzt genau an, kann frau sich natürlich fragen und munter weitershoppen.
Je nu. Ich hab ja immer gesagt, dass Predigten in die Kirche gehören. Die Moral von der Geschicht zu verkünden von der Kanzel ist mein Ding so nicht.
Meine Ding ist aber ein ganz inniger Wunsch nach einer anderen Welt.
Und diese Chance haben wir jetzt. Fridays for Future hängt sich für das Klima rein.
Fair Fashion Solidarity für eine gerechte und nachhaltigere Mode-Welt.
Was will die Fashion Revolution 2020?
Fragen stellen und Transparenz herstellen. Etwa die Frage, wie in der Vogue:
Who made my clothes? Ein Interview über die Modeindustrie vor, während und nach der Corona-Krise.
Die Gesichter, die Menschen hinter der billigen oder halt wertigeren Jeans zeigen.
Warum ist das mein Ding? Auch, wenn es oft in der Glitzerwelt der Mode nicht so scheint, weil mehr Männer Kleidung für Frauen kreiren, so sind es doch in der Regel Frauen, die sie produzieren. Von den Stickerinnen bei Chanel bis hin zu den Näherinnen in der Ukraine.
Bei den Näherinnen denke ich an meine frühe Kindheit zurück.
Die Sache mit den Näherinnen liegt mir besonders am Herzen, nicht nur zur Fashion Revolution 2020. Warum?
Weil die Näherinnen ja nicht immer in Bangladesh genäht haben. Nein.
Meine Großmutter und meine Mutter waren beides Näherinnen. In Deutschland. In einer Kleinstadt in Niedersachen. Bei der Firma Leineweber, den meisten von euch sicherlich als „Brax“ bekannt.
Als Kind war ich sogar mal in der Fabrik. Noch heute erinnere ich mich an das Gefühl, einer wunderbaren Arbeit dieser Frauen beigewohnt zu haben. Gesehen mit den Kinderaugen war ich nur fasziniert vom Rattern der Maschinen, das eine Hose hervorbrachte. Oder einen Mantel.
Meine Modeliebe war geboren.
Niemand musste mich später dazu zwingen, Häkeln, Stricken oder Nähen zu lernen.
Das war ein Handwerk, dessen Kunst mich immer sehr stolz gemacht hat.
Über die Entlohnung, die Arbeitsbedingungen wusste ich nichts als Kind.
Dann war von einem auf den anderen Tag alles vorbei. Leineweber hatte die Produktion ins Ausland verlegt.
Heute, 2020 will die Fair Fashion Solidarity die Mode in eine andere Zukunft führen. Warum uns Fair Fashion alle angeht? Corona zeigt uns, wie global unsere Probleme sind.
Die Gründer von Fair Fashion Solidarity wollen, dass bewusster Konsum und der Kampf gegen den Klimawandel endlich den Stellenwert bekommen, den sie verdienen.
Eine andere Zukunft ist also möglich. Mit mehr Solidarität. Und Fairness.
Maritimer look mit Streifenshirt und Anker, modern interpretiert
Von den großen Themen zurück auf den Boden der Tatsachen beziehungsweise zum heutigen Look umgeschwenkt.
Das Wetter meinte es ja bis heute auf jeden Fall gut. Nicht zu heißt, nicht zu kalt.
Maritim inspiriert schlenderte ich also mit meinem Anker-Motiv so durch die leere Stadt. Oder bis zum Gartentor, bis zum Mülleimer. Oder einfach in unserer Wohnung nur den Gang hinunter. Der ist immerhin zehn Meter lang!
Die Farben Situation:
Blau, Weiß, Pink und Gold
Ich mag den Kontrast von Gold und Pink sehr. Das ist eine sehr starke und frische Kombination.
Tatsächlich sind die Basisfarben sehr ruhig, sehr clean – einfach der Klassiker, nämlich Blau mit Weiß. Anker gesetzt. Spannend wird der Look, weil die Schlappen die goldenen Details an der Hosenschnürung aufgreifen, und die Tasche mit dem Shirtmotiv korrespondiert.
Mein Tipp: Setze spannende Farbakzente mit den Accessoires, die sich in Mustern der Kleidung widerspiegeln.
Sodele, für mich neigt sich die sechste Woche im Homeoffice mit Mann und Maus dem Ende zu genau wie der April.
Der Mai bringt für uns alle ja viel Neues. Bleibt abzuwarten wie sich die Lockerungen auswirken. Viele sind schon wieder munter unterwegs, viele (inklusive moi) halten sich lieber weiterhin zurück. Wobei ich schon liebend gerne mal wieder meine beiden Freundinnen für einen Nachmittagskäffchen treffen würde.
Wie geht es euch mit der Kontaktsperre mittlerweile? Und wie lenken wir die Modeindustrie am besten um? Müssen Zara und Co. komplett verschwinden oder einfach nur fairer werden? Und wer bezahlt dafür den Preis?
Meerblaue Grüße
-Sabina
link up: Nancysfashionstyle,
Nancy
I hope that people,me, now vind out that we van buy a lot less! And more pre loved! I think here in the Netherlands we will have a second wave as shops are open and it was busy yesterday in the cities! Rediculous! We are having Friends over for wine this afternoon in our garden! Plenty of space!
Petra von FrauGenial
Ich habe gerade mein Ringelshirt wieder ausgepackt. Ich finde die Bewegung super, und wertvolll. Ich heiße H&M und Zara nicht immer gut, aber für eine gute Freundin wiederum notwendig, da sie auf den Preis achten muss. Man müsste glaube ich mal überlegen, die Kleinen schon mit dem Thema zu konfrontieren in der Schule, für ein besseren Preis Leistungsverhältnis. Ich beispielsweise kaufe meistens bei COS an der Königsallee ein oder schaue in Vintage Shops
Erika
Hallo Sabina,
man kann gar nicht genug auf die Situation der Näherinnenn aufmerksam machen. Ich habe Bekleidungstechnik studiert und in der Modebranche gearbeitet und weiß, welche Arbeit und welche Arbeitsbedungungen hinter der „Glitzerwelt“ stecken.
Deshalb danke für Deinen Appell!
Liebe Grüße
Erika
Nicole
Liebe Sabina,
da bin ich ja sowas von auf Deiner Wellenlänge! Manchmal bin ich derart genervt, dass die Ladies auf Instagram jeden Tag neue billige Fähnchen von H&M und Zara tragen…am besten noch kombiniert mit einer 3000 EUR Tasche von Chanel und Co…und dann wird noch kräftig gelobt, dass sie so toll preiswert und teuer kombinieren können.
Wenn sie 3000 EUR für eine Tasche ausgeben können, dann sollen sie gefälligst nicht bei den Klamotten anfangen zu sparen und die üblen Machenschaften der Großkonzerne unterstützen. Ist ja nicht so, als sei das nicht jedem bekannt. Besonders Menschen, die sich für Mode interessieren. Diese ganze Wegwerf-Einstellung ist doch abartig. Ich persönlich war damals, als H&M neu war ein einziges Mal drin, habe ein T-Shirt gekauft, dass es 1000 mal gab. Nach dem ersten waschen habe ich es weggeworfen, das die Nähte kreuz und quer standen…
Eben lese ich einen Artikel, wo eine davon sich darüber ausläßt, dass sie gleich mal shoppen war. Von Cartier gleich rüber zu H&M….was stimmt nicht mit den Leuten…
Müssten wir nicht spätestens jetzt mal ein bisschen demütig geworden sein?
Naja….ich jedenfalls bin voll bei Dir was das Thema Nachhaltigkeit betrifft. In der Mode, wie auch bei der Ernährung. Lieber ein wertiges Teil im Monat und max. 1 mal gutes Fleisch alle 14 Tage.
LG und schönes Wochenende und sorry für’s ereifern,
Nicole
Dorie
Oh so ein wichtiges Thema, und man kann es kaum oft genug ansprechen. JE öfter man darüber spricht, desto mehr bleibt es in den Köpfen hängen. So ein Umdenken braucht ja auch immer ein bisschen Zeit – habe ich auch an mir selbst gemerkt.
Mehr solcher Beiträge – finde ich super 🙂
Liebe Grüße
Dorie von http://www.thedorie.com
Claudia
Hallo liebe Sabina,
das kann ich gut verstehen, dass dir das Thema am Herzen liegt, wenn ihr diese Erfahrungen in der Familie gemacht habt mit dem Auslagern in billigere Produktionsländer.
Wie das Problem zu lösen ist? Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Nachhaltiger einkaufen, auf jeden Fall. Bessere Qualität, die länger hält und nicht jede Saison neu einkleiden für geringes Geld.
Wir werden sehen, wohin die Reise führt. Heute im Supermarkt, die Menschen an der Kasse, alle mit Mundschutz, das hatte schon was surreales und nichts erfreuliches. Die Welt wird sicher eine andere werden und das draufhinauswollen, dass es so wird wie vor Corona, da glaube ich nicht dran. Vielleicht habe ich aber auch heute nur meinen pessimistischen.
Bleib gesund und liebe Grüße
Claudia
Sabina Brauner
ClaudiaJa, natürlich nicht. Wenn es einfach wäre, wäre es ja schon gelöst. Aber ich finde es wichtig, das Thema immer wieder aufzugreifen. Weil wir typisch weibliche Arbeit so gering schätzen.
Ich wünsche dir einen schönen Abend. LG Sabina