Interview | Mo Warns von Just Take a Look Berlin: Upcycling, Secondhand und Modemut
Minimalistische, cleane Looks – so kenne ich Mo Warns. Sie ist, wie ich, eine Modebloggerin der ersten Stunde, und wir haben uns 2015 bereits auf der Fashionweek in Berlin kennengelernt.
In der Hauptstadt lebt die Cat-Mom in einer festen Partnerschaft ohne Trauschein mit ihren Mann und –
mit Coco und Giorgio, ihren zwei Katzenkids.
Mo Warns stammt, wie ich, aus Niedersachen. Von Oldenburg ist sie über Stationen in Hamburg, dem Harz, Davos und Mailand in Berlin gelandet.
Wenn sie nicht blogged, dann arbeitet Mo seit vielen Jahren als Ausbilderin/Lehrerin mit jungen Erwachsen mit Beeinträchtigungen im kaufmännischen Bereich. Zuerst für die stationären Verkäufer und seit 4 Jahren fürden E-Commerce – also dem Online-Handel bei einem halbstaatlichen Verein in Berlin.
Ich durfte mit Mo ein Fashion-Interview führen: über verändertes Kaufverhalten, neue Denkweisen und den eigenen Stil.
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[Lesezeit: 7 Minuten]
Fashion-Interview
01.
Warum bloggst du immer noch?
Mit dem Bloggen habe ich 2015 angefangen. Ja, eigentlich recht spät, aber davor habe ich die Anonymität sehr geliebt.
Wie so häufig im Leben, ändert sich auch der Lifestyle und da passte es plötzlich für mich, das Thema Fashion intensiver auszubauen.
Seitdem blogge ich mal mehr, mal weniger viel im Monat.
Die Themen sind auch vielfältiger geworden. Zum ursprünglichen Thema Mode mit Styling- und Shoppingtipps sind Beauty, Kultur, Interieur, Lifestyle und zuletzt Travel-Themen dazu gekommen.
Mir macht es Spaß und der Erfolg der letzten Jahre gibt mir die Bestätigung, dass gerade Ladies over 40 sich gerne informieren und inspirieren lassen.
Natürlich ist neben meinem klassischen Fashion & Lifestyleblog auch Instagram dazu gekommen.
Diese Plattform bietet noch schnellere Infos und auch ich kann mir hier aus meiner Community viel Inspiration und Ideen holen.
02.
Woher kommt deine Leidenschaft für die Mode?
Für Mode konnte ich mich schon immer begeistern, habe in früheren Jahren auch mal auf dem Laufsteg gestanden.
Durch meine Zeit in Mailand hat mich die Fashion nicht mehr losgelassen:
Trends zu verfolgen, sie selbst auszuprobieren und mich intensiv mit Mode auseinander zusetzen, wurde im Laufe der Jahre immer stärker.
Während meiner für den Blog anfänglichen Streifzüge durch die Stadt bin ich auf so viele neue Ideen von kreativen Fashiondesignern aufmerksam geworden, dass ich mir so einige Labels auch noch näher angeschaut habe.
Ihre Entwürfe und die Botschaft dahinter zeigten mir so manchen anderen Weg, mit Mode umzugehen.
Gerade in den vergangenen Jahren – und zusätzlich durch die Pandemie mit den Lockdowns ist sicher nicht nur mir noch mehr bewusst geworden, dass wir eigentlich alle viel zu viel im Schrank hängen haben.
Was also tun? Worauf stärker achten und wie kann ich es für mich umsetzen?
- Ob nun Upcycling-Fashion, die gerade hier in Berlin einen immer größer werdenden Stellenwert bekommt,
- Secondhandmode bei der man oft richtige Schätzchen entdecken kann oder natürlich auch
- klassische Designerstücke, die ich mir mittlerweile gegönnt habe, damit meinen Look zusammenzustellen.
Ein Outfit zu tragen, das mich überzeugt und in dem ich mich wohl fühle, ist wichtiger geworden, als wie früher nach den neusten Trend-Teilchen zu jagen.
Ich habe meinen Style schon seit einigen Jahren gefunden.
Bewusst mit Fashion umzugehen und trotzdem etwas zu wagen, dass ist das, was mir heute am besten gefällt.
Übrigens, meine neuste Errungenschaft ist ein Upcycling-Rock des Labels @allfabethical aus Potsdam. Er ist aus einer alten Herren-Anzughose mit drei Krawatten gefertigt worden.
Solche spannenden Teilchen kann ich wunderbar in meine Looks integrieren und mit anderen Stücken kombinieren.
03.
Du hast fünf Minuten, um dich anzuziehen. Wonach greifst du?
Ich habe da so einige Anzüge in meinen favorisierten Farben wie Creme, Taube oder Grau. Dazu je nach Saison ein Shirt oder einen Pulli und schon bin ich fertig.
Das Schöne an meiner Auswahl bei den Klamotten sind ja die Farben.
Sie passen einfach super zusammen und ich kann eigentlich gerade morgens blind in meinen Schrank greifen, und es passt.
Natürlich sind auch Kleider eine super Sache – am liebsten mit relativ derben Schuhen.
04.
Was sind deine drei Lieblingstrends für die Sommersaison 2024?
Da ich Trends nicht mehr intensiv mitmache, sondern für mich Schnitte, Formen und Farben gefunden habe, bedeuten sie mir nicht viel.
- Wichtig sind für mich nicht nur in der Sommersaison natürliche Materialen.
Mit „veganem Leder“ kann ich zum Beispiel überhaupt nichts anfangen.
Wobei es da auch schon einige Versuche mit Apfel-oder Rhabarberleder gibt.
Meine Lieblinge in den Sommermonaten sind auf jeden Fall Kleider, Röcke und Shorts in den Farben Weiß, Creme, Hellgrau und Taupe – unifarben.
Damit bin ich unabhängig vom wilden Mustermix, muss auf nichts weiter achten.
05.
Wer waren oder sind deine Vorbilder? Wer inspiriert dich?
Vorbilder?
So richtige Vorbilder hatte ich eigentlich nie.
Es war eher die reine Fashion, die ich mir als „Vorbild“ genommen habe.
Internationale Designs von Giorgio Armani und Karl Lagerfeld, nationale Designer wie Jil Sander oder Wolfgang Joop begeisterten, nein, begeistern mich noch immer.
Vor allem Karl Lagerfeld war für mich ein Modedesigner, der wirklich seinesgleichen suchte. An ihn kommt nach meinem Empfinden keiner ran, und ich vermisse ihn auch sehr.
Durch die Berliner Modeszene sind natürlich auch die heimischen Designer mehr in meinen Fokus gerückt. Auch hier gibt es eine große interessante Bandbreite der unterschiedlichsten Modebereiche.
- Spannende Upcyclingfashion in unterschiedlichsten Facetten, mega tolle High-Level Designer und richtig schöne
Designer-Secondhand -Läden in denen ich ausgiebig stöbern und fündig werden kann.
Außerdem finde ich die Mode der Hamburgerin Aylin König @byaylinkoenig superschön. Hier kann ich auch schon von Inspiration durch ihren Instagram-Auftritt sprechen.
Ihre Fashion ist auch relativ zeitlos und lässt sich sehr gut mit meinen vorhandenen Klassikern kombinieren.
06.
ModeMut bedeutet für dich?
Nicht allen Trends hinterher zu jagen, nicht jeden Trend unbedingt mitzumachen und umzusetzen.
Mut zum eigenen Ich und seinen Style auch auf die Straße zu bringen, vor allem unabhängig von den „neusten In-Farben“ und Mustern zu sein.
Mein Appell:
Styled eure Klassiker anders, interpretiert sie neu.
Nehmt Fast Fashion nicht zu häufig und wenn, dann zeitlose Teilchen mit vernünftiger Qualität oder setzt verstärkt Secondhand ein.
Mut zur Mode heißt auch – Klamotten, die schon ein Leben davor hatten, wieder anders zu präsentieren.
Nach dem Fashion-Interview mit Mo Warns noch mehr Details: Ihren Blog findet ihr unter
Auf Instagram: @fashion_in_berlin
Upcycling-Fashion, Second hand Mode, wie steht ihr dazu? Meerblaue Grüße
-Sabina
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Sabina Brauner (Online-Alias), 56, Amerikanistik, Politikwissenschaftlerin, freie Journalistin (u.a. FAZ-Magazin), Referentin für Unternehmenskommunikation. In Kalifornien gelebt. Seit 2005 freie Trainerin für Influencer-Marketing, Englisch. Bloggerin seit 2007 und Content Creator.
Moderatorin „Online-Stammtisch“, Content Creator der Zeitschrift „Meins“.
Creator für BUNTE Moments.
Ursula, immerschick.de
Mo hab ich gestern erst durch euer Live entdeckt. Total klasse, auch das Upcycling Label. Sehr inspirierend. Danke euch! Herzliche Grüße Ursula
Sabina Brauner
Ursula, immerschick.deDanke fürs Vorbeischauen. Ja, Upcycling finde ich unglaublich spannend. Habe ich mich schon öfters mit beschäftigt. Je mehr wir gemeinsam, wie jetzt mit Mo darüber sprechen, desto besser. LG
.Tina von Tinaspinkfriday
Das finde ich soo richtig. Einfach mal anders interpretieren was schon da ist. Aber auch Secondhand habe ich schon schöne Teile gefunden. Danke für das schöne Interview.
Liebe Grüße Tina
Sabina Brauner
.Tina von TinaspinkfridayLiebe Tina, das freut mich sehr, und ich kann mir das bei dir auch sehr gut vorstellen. Kenn ich ja. Liebe Grüße Sabina
Sigrid
Ein sehr interessantes Interview und die Art und Weise wie sich Mo stylt, wie sie tickt, und dass sie auch kein Fan von veganem Leder ist, gefällt mir sehr. Und ich glaube gerade auch im Bereich Upcycling oder auch Second Hand, da ist Berlin den anderen deutschen Städten einfach voraus. Liebe Grüße, Sigi
Sabina Brauner
SigridIch mag veganes Leder tatsächlich sehr, gerade wieder Kaktusledertaschen angefasst. Sehen super aus. Das ist es mir wert, dass dafür kein Tier sterben muss.
Aber was du sagst, zu dem Secondhand Läden. Als ich noch in Niedersachen gewohnt habe, war ich öfters in Berlin. Und das meiste, was Secondhand in meinem Kleiderschrank heute ist, habe ich dort entdeckt. Einfach eine sensationelle Auswahl. da hast du total recht. Liebe Grüße
Nicole
Ich mag Mos Style sehr gern, gebe zu, dass ich sie erst hier kennengelernt habe.
Wir haben die gleichen Modeidole: Ich mochte die von ihr genannten Designer auch schon immer.
Auch ihr Verständnis für Materialien und Trends teile ich zur Gänze.
Und dieser Style. Hachz.
Danke für das Interview und das Vorstellen, liebe Sssss
Liebste Grüße von deiner
Aaaaa
Sabina Brauner
NicoleDas freut mich ja total, liebe Nnnn, das ist meine Absicht. Das wir alle unseren Dunstkreis erweitern. Liebe Grüße
miras_world_com
Mo kenne ich auch von Insta. Ich mag ihren Stil. Minimalistisch und clean. Eine interessante Frau! danke für die Einblicke! Liebe Grüße an euch beide!
Sabina Brauner
miras_world_comDankeschön liebe Sigi
Mo
Liebe Sabina,
vielen lieben Dank noch mal für die Möglichkeit des Interviews. Ich habe mich so sehr darüber gefreut. Jetzt hier im “Nachgang” die tollen und lieben Kommentare zu lesen macht so richtig Spaß und auch ein bisschen stolz.
Schön dass mein Style und auch die Einstellung zur Fashion den anderen Ladies gefällt.
Ja okay, ich habe hier in Berlin sicherlich den Vorteil, dass es an kreativer und interessanter Fashion – abseits des Mainstreams eine große Auswahl gibt, aber auch online hat man doch auch schon eine menge Möglichkeiten, gerade im Secondhand-Segment.
Dein Interview habe ich übrigens auch auf meinen Blog gestellt und noch einen weiteren Einleitungstext dazu gegeben. 🙂
Alles Liebe
Mo
http://www.just-take-a-loook.berlin