Dries van Noten | In der Seele des Modeschöpfers ~ Ausstellung im Modemuseum Antwerpen
Sinnliche Erlebnisse in den dunklen Räumen des Antwerpener Modemuseums bietet die aktuelle Ausstellung „Inspiration“ zu Dries van Noten. Übersichtlich gestaltet in ausgewählten Kollektionen, verständlich bebildert und auch für Laien mit Kunst- und Kulturinteresse mehr als verständlich, zeigen die oft farbintensiven Designs erkenntnisreiche Eindrücke in das Zusammenwirken von Idee und Kreation. Die besten Beispiele sind hier für Euch gepostet.
Mit Yves Klein fing alles mehr oder weniger an. Zumindest ließ Dries van Noten sowohl Farbe als auch Form in seine Entwürfe einfließen. Musik, Filme wie „Vertigo“ von Alfred Hitchcock oder Malerei von Elizabeth Payton und Kunstobjekten: alles zündet bei dem bekanntesten Modeschöpfer der berühmten „Antwerp Six“, Dries van Noten, die kreative Flamme. Die Antwerpener Sechs wurden die in den 80er Jahren noch unbekannten belgischen Modedesigner um van Noten und Ann Demeulenmeester nach ihrem bahnbrechenden Auftritt bei der London Fashion Week wegen ihrer unaussprechlichen holländischen Namen von der Presse genannt.
Woher ich das weiß? Von Bea, die mich letztes Wochenende zwei Stunden lang durch die Modeszene Antwerpens führte. Davon erzähle ich euch demnächst mehr zusammen mit meinem Reisetagebuch! Heute geht es um die aktuelle Ausstellung im Antwerpener Modemuseum „Inspiration“, die noch bis 19. Juli läuft. Update: Und wer nun immer noch nicht genug hat, liest den ergänzenden Bericht von Jennifer Wiebking, kenntnisreiche Moderedakteurin der Frankfurter Allgemeine, die mit Dries van Noten gesprochen hat.
Und nun, lasst euch inspirieren….Alles Gute, Sabina
Einflüsse auf die Kollektion „Grunge“, Fall/Winter 2010-11: Yves Klein, Sex Pistols, Cornelia Parker, Vertigo, James Ivory.
The Kiss, etwa mehr als 40 schwarz-weiß Filme aus den 40er Jahren standen Pate für die Gegenüberstellung von männlich-weiblich Elementen: „Der maskuline Smokingjacke erhält durch den Gürtel in der Taille seinen femininen Touch.“ (Auf dem Bild unten 3. Modell).
Meine Lieblingskollektion namens „Black Roses“ basiert auf dem Gemälde und der Idee, Blumen ihre Farbe zu entziehen, was den leicht morbide Atmosphäre schafft, doch dann auf die Farbexplosion des „Shocking Pink“ von Elsa Schapirelli knallt.
Der Frage nach den Grenzen von gutem und schlechtem Geschmack ging Dries van Noten nach und ließ sich dabei u.a. von diesen Kunstwerken anregen.
Dries van Noten wohnt etwas außerhalb von Antwerpen, sein Hauptquartier liegt im Norden in Hafennähe. Er stammt aus einer Familie von Modemenschen, denn bereits sein Großvater und Vater führten Modegeschäfte. Der Flagship Store liegt im Modeherzen der Stadt, an der „Nationalestraat“. Hier die aktuelle Kollektion, sehr ethnisch inspiriert. Die Fellpuschen hatten es mir echt sehr angetan!!! ?