Kommt eine Flachlandtirolerin in die Berge von Südtirol und was dann passierte. Über Wandertouren, Wasser und schweissnasse Hände in den Serpentinen – Südtirol für Anfänger? Ganz genau!
Uns hat es nämlich nicht wie üblich ans Meer, sondern in die Berge verschlagen. In die Dolomiten, um genauer zu sein, von denen ich ein großer Fan bin. Vor vielen Jahren war ich schon mal in Venedig, auf der Rückfahrt haben wir den traumhaften Lago di Misurina (Misurinasee) entdeckt, der mich so verzaubert hat, dass ich ihn Zuhause mit einem Acrylbild verewigt habe.
Das Bild hängt im Flur und begrüßt somit unsere Besucher.
Was soll ich sagen? Es war eine abenteuerliche Reise, Stichwort: Schweissnasse Hände, die dennoch dazu angetan war, um spezielle Erinnerungen zu sammeln fürs Leben!
Wir hockten uns also ins Auto und brausten als Flachlandtiroler mal nach Süden. Aber was muss das für eine Gegend sein, die dich dazu bringt, dass du einen bereits gebuchten Urlaub am Lieblingsziel stornierst und stattdessen umbuchst in eine für dich total untypische Gegend?
Südtirol für Anfänger also – lasst euch von Weinbergen, Klöstern, Wasserfällen und gutem Essen verzaubern!
[Lesezeit: 3: 15 Minuten]
Es war tatsächlich unser erster richtiger Urlaub im Ausland seit der Pandemie.
Für Kelly war es sogar die allererste Reise mit dem Auto in ein komplett unbekanntes Territorium. Die Idee von Südtirol für Anfänger passt auf sie also wie angegossen.
Das war für uns alle also eine große Sache, versteht ihr.
Nicht-Hundebesitzer können jetzt nicht unbedingt nachvollziehen, dass wir das Ziel ins Gebirge ihretwegen ausgewählt haben. Jaja, der Hund bringt uns vom Meer in die Berge. Haha.
Wenn ihr es so wollt, dann habe ich es Kelly zu verdanken, dass ich Wasserfälle und Bergseen entdecken, neue, bereichernde Eindrücke sammeln durfte. Ihr wisst ja, ein Hund verbessert das Leben.
Südtirol für Anfänger: Eine Bergfahrt, die ist lustig, eine Bergfahrt, die ist schön, solange alles für mich auf Augenhöhe liegt.
Als wir durch die Serpentinen kurvten, könnt ihr euch die Fahrt etwas so vorstellen.
Erwachsene mit schweißnassen Händen. Der Hund schnarcht in seinem Körbchen.
zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz
Nächste Kurve, die auf den Abgrund zuführt-
Kelly: zzzzzzzzzz
Ich: Fahr langsamer. Mein Mann: Dann rollen wir rückwärts, so wenig Gas wie ich gebe. Mein Fuß berührt kaum das Pedal.
Kelly:
zzzzzzzzzzzzzzz
Keinen Mucks hat sie von sich gegeben, war so gechillt, dass sie mich damit total beruhigt hat.
Denn eigentlich ist es doch so: Niemand möchte mit mir zusammen die Berge hochfahren.
Ich sehe uns immer ins Tal stürzen wie Grace Kelly bei ihrer Todesfahrt in Monaco.
Ich mag die Berge – vor allem von unten
Habe ich erwähnt, dass an der Stelle im Pass, wo andere Menschen ihre Nationalität reingespempelt bekommen, bei mir “Flachlandtirolerin” eingestanzt ist mit fetten Lettern?
Jawohl, ich bin eine, die gerne am Sonntag schon sieht, wer Donnerstag zu Besuch kommt. Und dann führte unsere erste Wandertour uns gleich auf knapp 1900 Meter hoch.
Hallelujah, war ich froh, als wir endlich oben einparken konnten. Dass dort Zivilisation herrscht, mit Abwasserleitungen etc pp bringt mich ja immer wieder zum Staunen.
Versteht mich richtig: Ich mag die Berge, vor allem von unten.
Deswegen haben wir auch eine Unterkunft nur auf knapp 700 Meter gebucht mit Weinhängen vor der Nase jeden Morgen.
Beim Frühstück auf dem Balkon, habe ich die Wolken beobachtet, um das Wetter vorherzusagen, was nach drei Tagen ganz gut geklappt hat.
Der Pool samt unglaublich geräumigen Apartment findet sich im kleinen Feldthurns im Eisacktal in der Nähe des bekannteren Pustertals im Norden Südtirols.
Da Kelly sich am ersten Tag gleich eine Zecke einfing, lernten wir so die freundliche Tierärztin im nächstgrößeren Dorf, namens Klausen kennen. Also, so hieß das Dorf, nicht die nette Veterinärin.
(Ja, wir gehen wegen der Zecken zum TA. Basta.) Es ist schon sehr lustig, wenn aus einem Behandlungszimmer italienisch hinüberklingt, aus dem anderen der Südtiroler Dialekt. Dieses Sprachengemisch elektrisiert mich immer.
Dank des Besuchs beim TA gerieten wir gleich in den Bann des bezaubernden Eisacktal mit gleichnamigen Fluss, der nämlich durch das malerische kleine norditalienische Dorf rauscht.
Ich weiß ja nicht, warum ihr Urlaub macht. Ich genieße es, in der Natur zur Ruhe zu kommen und Kraft zu tanken.
Ruhe finden, Kraft tanken in der Natur
Klausen gilt als eines der schönsten Dörfer Italiens, was ja was heißen soll in diesem wunderbaren Land, dem es an beeindruckenden Orten nicht mangelt.
Enge Gässchen, malerische Architektur und eine total gechillte Stimmung haben wir vorgefunden. Als ich auf den Marktplatz eingebogen bin, hat sich eine tiefe Ruhe und Entspannung in mir ausgebreitet: Das muss an der mangelnden Hektik gelegen haben.
Dazu müsst ihr wissen, dass auch die Läden dort mittags geschlossen haben. Jaja, Ruhe entsteht nicht von allein. Ich muss etwas dafür tun, hat mir das mal wieder gezeigt.
Nach Klausen kommen Menschen zum Malen, was an sich ja schon innerlich einen zur Ruhe kommen lässt. Es ist und war Ziel vieler Künstler. Dem Berühmtesten haben die Stadtväter sogar einen eigenen Sitzstein verpasst, den Dürer-Stein.
Während unserer Touren begann ich dann etwas Merkwürdiges festzustellen.
Südtirol für Anfänger:
Hier lässt sich was entdecken
Der Charme der Gegend zeigte Wirkung: An jeder Ecke stößt du in Südtirol auf ein Kloster. Im Bild stecke ich gerade neugierig meine Nase in den Klostergarten der Franziskanerinnen. Hier leben tatsächlich noch aktiv Nonnen und schweigen vor sich hin. Respekt!
Du drehst dich um und schon bleibt dein Blick an einem Schloss, einer Burg hängen.
Wie ihr an den Fotos seht, hat es auch an Wasser nicht gemangelt.
Wo Gipfel, Gestein, da fließt auch Wasser.
(“Nur, warum muss das alles so verdammt hoch liegen?” Mal so am Rande gequengelt.)
Habe mich aber schon wieder unter Kontrolle, um euch von dem beeindruckenden Wasserfall zu berichten, der hinter unserem Haus hinabrauschte. (Foto oben.) Sein Grollen war aber nicht so laut, dass es uns vom Schlafen abgehalten hätte.
Letztlich haben wir eine wunderbare Woche damit verbracht, jeden Tag eine andere Gegend zu erkunden und zu erwandern mit einer Mischung aus herausfordernden Höhen, urgs, und sanften Steigungen zwischen anderthalb und drei Stunden.
Klöster, Künstler und Klausen –
eines der schönsten Dörfer Südtirols
Während einer Wandertour hätten wir uns eine Kneipkur gönnen können, was aber
- am fehlenden Handtuch zum Abtrocknen der Füße gescheitert ist und
- daran, dass wir Kelly wegen des Hundeverbots durch die Anlage tragen mussten, weil dummerweise der Wanderweg quer HINDURCH führt. Da frage ich mich doch, was Wandersleut’ mit großen Hunden tun sollen? Ihn sich um die Schulter schwingen? Das Konzept scheint mir persönlich nicht ganz fertig gedacht.
Aber das war auch alles, was ich zu meckern hätte auf dieser Reise, wenn ich denn meckern wollte.
Weil sie aber von vorne bis hinten so beglückend, erholsam und eindrucksvoll verlief, lass ich das mal mit der Beschwerdepost an die Gemeinde. Hehe.
Rauschende Flüsse, plätschernde Bäche und ruhende Weiher – wir haben alles entdeckt. Und bis auf ein paar fleißige Anwohner, die ihre Acker bestellen, trafen wir sonst nur auf – Stille.
Ihr seht an meiner Kleidung von Tanktop über Hoodie bis Parka, dass das Wetter im Mai schwankte zwischen warmen 20 Grad und frischen dreizehn.
Das Wetter hielt uns also Trab –
Während andere Menschen vielleicht mit einem hübschen Buch in den Schlaf hinübergleiten, strichen wir jeden Abend auf der Wetter App mit dem rechten Zeigefinger herum, die Augen erwartungsvoll auf die Regenprognose gerichtet.
Nach drei Tagen waren wir gechillter und hatten das Wetter in den Bergen besser verstanden. Angekündigter Regen stellte sich oft als Niesel heraus, der aufzog und schnell wieder verschwand.
Wie ihr seht, meistens war der Himmel strahlend blau mit tiefhängenden Wolken über den Gipfeln oder dunkel.
Die Höhenwanderung
als
Höhepunt der Reise
Lasst uns besser gleich übers Essen sprechen und nicht weiter über die Anfahrt. (Siehe oben.) Abgesehen davon, dass sich in der Hütte übernachten lässt, war dieser Stop einer meiner persönlichen Höhepunkte unserer Reise. (“Wie? Nicht die kleinen Zicklein”, mögt ihr jetzt fragen. “Doch, doch, die natürlich auch.”)
1. Kunst am Wanderweg. Die Schöpfungsgeschichte ist in Kunstwerken entlang des Weges beschrieben. Sie beginnt am 1. Tag mit der Erschaffung von Licht und Finsternis und mündet in den 7. Tag, an dem der Mensch entstand.
Licht und Dunkel? Der Bezug zu “Oceanblue Style at Manderley” für die Idee von Licht und Schatten des Lebens, gefiel mir natürlich, wie ihr euch vorstellen könnt.
Weil wir ja in der Nebensaison unterwegs waren, sind nicht viele andere uns begegnet. Das heißt, wir hatten die Landschaft die meiste Zeit komplett für uns. War das herrlich.
Denn, ob privat oder in der Welt sind die Nachrichten bedrückend und traurig, so dass einfach nur abzuschalten, die Natur zu genießen, ein Geschenk war.
Jedenfalls sind wir einfach nur unendlich dankbar für die gemeinsame Zeit, und ich kann euch gar nicht sagen, wie gut es sich angefühlt hat, so eine Art beginnender Normalität zu spüren. Wenigstens für einen Moment.
Reisen ist immer schon mein Lebenselixir gewesen, das habe ich echt vermisst.
Weniger vermisst habe ich dagegen die abenteuerliche Seite des Reisens mit einem Auffahrunfall wenige Stunden nach unserer Ankunft in Südtirol. Wie durch ein Wunder ist absolut nichts passiert.
Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr noch die Gelegenheit bekommen, weitere genussvolle Momente und Erinnerungen zu schaffen.
Da wir im Herbst dieselbe Unterkunft am selben Ort wieder gebucht haben anstatt nach Zeeland ans Meer zu fahren, wie ursprünglich geplant, könnt ihr euch vorstellen, wie sehr Südtirol uns verzaubert hat.
Übrigens: Das Durcheinander mit dem Blogpost und seiner Veröffentlichung, liegt daran, dass dem Insta-Husband auf seiner Geschäftsreise ins Ausland das Portemonnaie gestohlen wurde. Geld weg, Ausweis, Karten, etc. Von Deutschland aus war ich damit beschäftigt, Karten zu sperren, Geldtransfer zu zu organsieren. Puh. Brauche ich auch nicht alle Tage.
Südtirol für Anfänger: Wie gut kennt ihr die Gegend Schon? Und fahrt ihr gerne in die Berge? Meerblaue Grüße
Und wie immer gilt: Wenn du Mütter, Cousinen, Schwestern, Kolleginnen oder andere Frauen kennst, die das Fernweh plagt, die Ideen für Reiseziele suchen, dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung.
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-Sabina
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Erika Magdalena
Liebe Sabina,
ein sehr lustiger Beitrag und ich musste grinsen, als Du Dich über den Aufstieg von Klausen ins Kloster beschwert hast! Den habe ich nämlich auch schon mal gemacht, aber bei mindestens 25 Grad. Der Ausblick allerdings entschädigt für vieles.
Tatsächlich war ich schon zweimal in Feldthurns, womöglich im selben Hotel wie Du?
Seit einigen Jahren verbringe ich mit meiner Schwester immer ein paar Tage in Südtirol zum Wandern und es ist jedesmal wunderschön. In diesem Jahr ist das Pustertal dran und ich freue mich schon….
Liebe Grüße
Erika
Sabina Brauner
Erika MagdalenaLiebe Erika,
es hat mich so unglaublich gefreut, dass du spontan zugesagt hast. Es war ein so angenehmer Abend mit dir.
Und das hätten wir natürlich vorher wissen müssen, dass wir beide Südtirol mögen. Wir waren in der Pension Moarhof. Ich weiß gar nicht, wieviele Unterkünfte es in Feldthurns gibt? Ist ja ein kleiner Ort.
Das Pustertal haben wir ja auch besucht. Wenn ich mich richtig erinnere, war da Natz? Aber da bin ich mir nicht sicher. Und das Wandern mit anschließender Einkehr ist doch einfach ein Genuss, oder?
Ist ja wirklich witzig, dass du Feldthurns kennst. Und mein liebes Klausen. Da muss ich jetzt auch schmunzeln.
Sei herzlich gegrüßt
Sabina
Sabine Gimm
Danke für die Ein- und Ausblicke liebe Sabina. Eine tolle Gegend. Ich kann mir vorstellen, dass die Berge sehr anstrengend sein können, wenn man dort wandert. Mir reichte schon das Mittelgebirge im Sauerland 😀
Liebe Grüße
Sabine
Sabina Brauner
Sabine GimmJa, es ist wirklich eine tolle Gegend. Im Sauerland war ich mal eine Freundin besuchen, da sind wir auch ein paar Hügel aufgestiegen, ich erinnere mich mit Gruseln. Lach.
Liebe Grüße. Sabina
Tina von Tinaspinkfriday
Oh ja ich habe mitgefiebert Sabina. Ich bin auch überhaupt nicht entspannt beim Autofahren in den Bergen. Dann noch die Höhenangst… puh. Aber ihr seid gut angekommen und es hat sich gelohnt. Früher waren wir öfter zum Urlaub in den Bergen, jetzt sind eher fernere Reisen angesagt. Kelly gefällt es dort bestimmt sehr gut. 😁
Ich wünsche Dir einen schönen Montag , liebe Grüße Tina
Sabina Brauner
Tina von TinaspinkfridayTja, siehst du. Fernreisen waren bei uns fröher, jetzt ist es umgekhrt. So passt sich das Leben an, was? Ja, wir sind total gut angekommen. Unglaublich gute Gefühle mit dem Urlaub verbunden.
Ich wünsche dir einen wunderbaren Dienstagabend liebe Tina. Sabina
Nicole
Also erstmal Respekt (laaang ausgesprochen): Ich besitze keine Wanderschuhe…
Beim ersten Bild dachte ich: Wie ein Gemälde und dann tauchte da das sehr wache Fellknäuel auf (du weißt, das, was immer zu wenige Leckerlis bekommt!!!!!!!!)
Ein wirklich schöner Bericht, schon beim Lesen tut sich grinsende Entspannung auf und ich freue mich, dass ihr die Zeit so genießen konntet.
Ich hoffe, mit den Papieren des Mannes hat alles geklappt- dem Tochterkind ist mal ähnliches passiert. Und es ist, wie du sagst: Das braucht kein Mensch.
Ich wünsche dir eine schöne Woche und danke für die farbenfrohe Entführung in deine Urlaubswelt.
Liebste Grüße
Deine Aaaaaaa
Sabina Brauner
NicoleAlso, ich habe ja schon geahnt, dass die kleine Felldame hier sich eine Anwältin genommen hat. Bisher war es aber nur so ein Verdacht, der sich jetzt bestätigt hat. 🙂
Das mit den Papieren war weniger das Problem. Eher, dass er zunächst komplett mittellos da stand. Aber da hatte der dann noch Glück im Unglück.
Und wie gesagt, vielen Dank auch nochmal für die ultimative Lobhudelei zu meinem Post auch auf Instagram.
Und schwupps, ist auch schon wieder ein A-Tag, der ja eigentlich immer ist. Haha.
Heute für mich. Liebste Grüße also
Was war los im Mai? Neben dem Seelenglück
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