Wer einen Blog schreibt, darüber nachdenkt, einen zu gründen und gelesen werden will, dem kann geholfen werden. Das Netz und vor allem Pinterest sind voller Hinweise: gute Themen finden, 1000 Stichworte, um einen Post in unter fünf Minuten perfekt zu formulieren …you name it! Über allem schwebt dabei das Mantra des Blogger- und Leserglücks: nutzwertiger Content.
Sonst liest dich halt keine S**. Vor allem für Bloganfänger empfiehlt es sich, der Nutzwert-Strategie zu folgen, wenn sie noch nicht so richtig wissen, wohin die Reise denn gehen soll und warum sie bloggen. Ein Fuchs ist, wer dann ein PINTEREST board anlegt für seine Follower, auf dem sie die allernützlichsten und erfolgversprechensten Tipps rund ums Bloggen finden, die das Netz jemals produziert hat…..Nutzwert ist also das Goldene Kalb, um das alle tanzen.
Blogger sollen schnelle Hilfe bieten für kleinen und großen Sorgen: ob Pillen oder Abführmittel, Blogblockade oder Modedilemma. Ob Sprachen lernen im Schlaf oder Abnehmen mit Genuss: alles soll ganz leicht und einfach daher kommen. Ganz leicht werde ich noch schöner und schlauer, wenn ich nur besagtes Buch kaufen beziehungsweise Blog anklicke. Da greife ich natürlich sofort zu als Leserin oder als ratsuchende Bloggerin. Warum auch nicht: eine zündende Blogidee fällt ja nicht mit dem anhaltenden Regen in Massen vom Himmel. Wenn dann nutzwertiger Blogcontent daherkommt, bin ich natürlich erleichtert!
Doch die Crux an der Sache: die Versprechungen gehen mir mächtig auf den Zeiger. Was hat das noch mit Bloggen zu tun? Ich weiß ja nicht wie ihr so drauf seid: aber wenn ein Blog ein Tagebuch sein soll, dann kritzele ich dort eher Fragen rein, also dass die Gedankensammlung vor Lösungen nur so strotzt.
Übrigens – wer mit meinen heutigen Gedanken jetzt nichts anfangen kann, schaut sich die Fotos an und springt gleich zur Kurzfassung am Ende des Posts 🙂 Alle anderen sind herzlich eingeladen, weiter zu lesen…
WIE UND WO FINDE ICH GUTE BLOGIDEEN?
Ihr mögt jetzt denken,
vermutlich hatte sie keine gute Idee, wenn sie statt morgens, erst nachmittags den Post
veröffentlicht. Aber falsch: ich hatte nur keine Lust auf eine dröge, “nutzwertige” Idee wie “25 Millionen Wege, dein T-Shirt zu
stylen” Erstens hatte ich das Thema gerade. (Allerdings fand ich nur 10 Wege, um ein T-Shirt Ü40 richtig zu kombinieren.) Also, 1a Google-stichwortsuche-mäßig formuliert in der Überschrift, wie alle klugen Blogger es tun. Selbst, diejenigen, die behaupten es nicht zu tun. Und der Rest sagt die Unwahrheit.
Zweitens, hat hoffentlich jede verstanden, dass das ein ironisches Beispiel war und drittens frage ich mich, was nutzwertig ist.
NUTZWERT ÜBER ALLEM?
Viertens bin ich gerade aus dem Urlaub zurück, hatte einen sehr herausfordernden ersten Arbeitstag und brauchte mehr Zeit, um eine Idee für den heutigen Post zu finden.
Als ich gestern mit Kelly durch den Regen spazierte und sie keine Lust auf Pippi im nassen Park hatte, ich meinen Schirm über sie spannte, klappte es doch noch mit der Blogidee.
===> IDEEN ENTSTEHEN BEIM GASSI GEHEN
Was das alles mit Regenschirmen zu tun hat? Regenschirme für Hunde sind doch nun wirklich sowas von durchgeknallt-new-york-mäßig, oder nicht? So wie Gummistiefel für Vierbeiner. (Habe ich auch mal in Manhattan gesehen, wo sonst?) Irre, dachte ich mir damals. Bis mir gestern im Dauerregen mit einem pitschnassen Bello Bella so ein kleiner Regenschirm plötzlich wie das Nützlichste der Welt erschien. Alles nur eine Frage der Perspektive.
So ist es auch mit Blogcontent. Ich kann noch so viele Blogideen aus dem Netz fischen. Die Frage ist doch, welche Stimme mein Blog und sein Content hat. Das ist das einmalige. Für viele mag das durchgeknallt sein. Manchmal nagt der Zweifel, ob das jemanden interessieren wird, was ich schreibe. Denn alle wollen gelesen werden, ob Hobbyblogger oder solche, die Bloggen zum Beruf machen wollen.
Tja, und dann kommt der Erfolg ins Spiel: Glaube an dich selbst und wie es alles heißt. Oder ich fange an, die vermeintlich erfolgreichen Blogs zu kopieren. So wie es die berüchtigte deutsche Autoindustrie machte, nachdem Audi mit dem A3 ein solcher Knaller gelungen war. Alle kopierten die Form des flotten Flitzers.
===>ACHTUNG: Hier kommt mein Nutzwert: Sich inspirieren lassen, lohnt sich.
Aber die Idee zählt weniger als die eigene Handschrift im Blog. Denn der eigene Schreibstil und die Bilder schaffen die Magie des Blogs, die niemand kopieren kann.
NUTZLOS UND ERFOLGREICH
Die Formel für Blogcontent lautet doch: ihr habt ein Problem und ich soll hier die Lösung bieten. Interessanterweise ist der beliebteste Posts des Monats, der für mich Sinnloseste: meine elf blödsten Bloggerfotos, auf denen ich einfach nur doof gucke oder da stehe. Was war dabei der Nutzen? Die Unterhaltung? Also der Leserwunsch nach leichtem Geplauder und (q3w2a1111111111111111111111111111111111111111 nn) HIER HAT MEIN HUND SICH GERADE AUFS KEYBOARD GESETZT UND ICH MUSSTE MIT IHR VERHANDELN, WOHIN SIE SICH SETZT :))))
NUTZWERTIG => PROBLEM => LÖSUNG
Oder orientiert sich nutzwertiger Blogcontent am alltäglichen Leben? Hilfe, mein Hund wird immer nass und mag kein Regencape tragen? Was tun? Erfinde ihm einen Regenschirm. Mag auf den ersten Blick lächerlich wirken, aber das sind außergewöhnliche Einfalle ja oft. Dabei lohnt es sich manchmal, tiefer zu graben und etwas zu wagen. Könnt ihr mir noch folgen?
Und wie gelingt mir jetzt der Schwenk zur Mode? Ganz einfach. Je nutzwertiger die Mode ist, desto mehr wird sie verkauft. Alles andere ist ja die sogenannte Haute Couture, die Modekunst sein will und soll. Oder noch eine andere Facette: warum soll alles immer nützlich sein? Welchen Wert hat Kunst im Museum? Die Fettecke von Joseph Beust? Das Blau eines Yves Klein? Welchen Nutzen hat das?
Übrigens: natürlich gibt es ganz viele Gadgets, die den Hund angeblich glücklich machen. Oder eher den Halter? Egal. Und Regenschirme für Bello hat auch schon einer erfunden. Sehr ihr in meinem Board “DOGS HUNDE”
KURZFASSUNG: EIN KLEINER, NASSER HUND IM PARK
Gestern war ich war bei strömenden Regen mit meinem Hund draußen. Kelly wurde pitschnass im Park. Auf Regen hat sie Nullbock. Einen Regenschirm für sie hätte ich gern gehabt, aber sie ist halt kein Schoßhündchen. Statt freiwillig rauszugehen, hält sie auch lieber ewig an. Vom Parkspaziergang habe ich euch Fotos mitgebracht.
Wir alle, mein wunderbarer Instagram-Husband, Hund und moi genießen erstmal die vergleichweise angenehme Stille in der Stadt nach unserer Rückkehr. Kelly braucht total lange, um ihr Zuhause wiederzuerkennen. Wir waren das 1. Mal zwei Wochen weg. In dem Ferienbungalow auf Amrum hatte sie gleich ebenerdig morgens Auslauf. Wir wohnten ja “Nebel Downtown”. Da waren weder Wurst noch Watt weit.
Was sind für euch die nützlichsten Posts oder welche lest ihr am liebsten? Meerblaue Grüße