blazer: Antwerpen // skirt: Vintage // shirt: Zara pumps: Dune London |
Mittwoch, ein neuer Bürotag. „Es langweilt mich, was ich anziehe“, jammerte mir eine Freundin ins Ohr. Wir hockten bei einem Wein zusammen und plauderten über dies und das. Irgend wann wanderte das Gespräch zu Mode im Büro. Oder ihrer Abwesenheit. Wenn ich mich an meine Zeit bei einer Bank in Frankfurt erinnere, dann rissen mich die Outfits auch selten vom Hocker. Meine Freundin sehnt sich nach Lebendigkeit für ihren schwungvollen Büroauftritt.
Am vergangenen Montag habt ihr mir hier geschrieben, es käme auf die Branche an, wie „spießig ein Bürolook“ sein muss. Klingt nachvollziehbar. Ich bin aber der Meinung, auch selbst in „hochseriösen“ Kreisen wie der Finanz- und Buchverlagswelt lassen sich die Grenzen langweiliger Businessoutfits mit MEERMODEMUT pushen.
Langweile auf der einen Seite mit schlecht sitzenden Hosen und erschreckend schlampige Klamotten im Publikumsverkehr auf der anderen Seite. Ist das Deutschlands Businessstil? Ich hoffe nicht. Das andere extrem sind sicher die Uniformen, die Frauen in Neutren verwandeln: Frau Merkel mit ihren natürlich geschickten Blazer-Hosen-Anzügen, dem Frau von der Leyen sowie ihre Staatssekretärin folgen. Angenehm aufgefallen ist mir die neue Erste Dame im Staat, Elke Büdenbender. Die Richterin aus unserer Ü50-Generation trug kurzes Blau zur Amtseinführung ihres Gatten und greift bei Staatsbesuchen auf Mantelkleider in frischen Farben oder netten Mustern zurück. Damit reißt sie modisch keine Bäume aus, macht aber Mäuseschrittchen aus der Langeweile. (Dicke schwarze Strumpfhosen!???)
Frauen müssen bekanntlich nicht nur mehr leisten, um Anerkennung zu erhalten. Wer als berufstätige Frau in Deutschland Ernst genommen werden will, darf weder zu modisch, noch zu weiblich daherkommen, bestätigte mir eine Followerin auf Instagram. Besser dicke schwarze Strumpfhosen und Kombinationen, die an Langeweile und Steifheit kaum zu übertreffen sind! Ihr seht, manche Menschen gruseln sich vor Spinnen: Mir treiben dicke, schwarze Strumpfhosen einen Schauer über den Rücken.
Sind öde Outfits also der Preis, den Frauen im Beruf bezahlen, um Erfolg zu haben? Indem sie ihr Weiblichkeit verleugnen müssen (OFFENE HAARE???) und sich an die Dresscodes der Männer halten? „Hoffentlich nicht, wir sind doch Frauen,“ kommentierte eine Followerin auf Instagram.
Falls deutsche Fragen doch mal wagen, Bein zu zeigen wie Katja Suding von der FDP in Hamburg, setzt es sexistische Berichterstattung. Frauenbeine gehören nicht in die Öffentlichkeit? Mir gefiel, wie sich Frau Suding kleidete und zu ihren Beinen und ihrem politischen Anliegen stand.
Was für ein Unterschied präsentieren dagegen unsere französischen Nachbarinnen mit ihrem einzigartigen Chic! Wer davon genervt ist, sollte sich mal in deutschen Gähn-Büros umgucken. Und sogar im manchmal modescheuen Britannien macht die englische Premierministerin Theresa Mey trotz ihrer wilden Schuhe Karriere!
Ich sage doch: ES SIND DIE SCHUHE BABY! Zu denen findet ihr übrigens mehr Ideen in meinem PINTEREST Board „SHOES“. Absolute vorbildlich als eine Frau in Führungsposition ist für mich übrigens Christine Lagarde, die typisch „das gewisse Etwas“ besitzt, aber auch mal mit einer schwarzen Lederjacke auftritt. Ideen für ihren eleganten Stil findet ihr in meinem neuen PINTEREST BOARD „ELEGANT“.
Madame Lagarde saß gestern zusammen mit Ivanka Trump, der Tochter von The Donald, und Frau Merkel auf einem Frauengipfel in Berlin zusammen. Das Foto ist ein unglaublicher Stilvergleich. Welcher Stil kommt eurem eigenem am nächsten?
MEHR PEPP? MEHR FARBE! DIE ZUTATEN
Farben
sind ja nun eine Frage des Typs. Und mit dem weißen Blazer habe ich den
Modemut für ein Business-Mode schon gedehnt. Genauso tut es aber aber
das einfarbige Kostüm aus dem Schrank: es muss halt nicht immer schwarz für den Herbst und hellgrau
im Sommer sein.
Der Rock ist Aubergine und gehört damit so gar nicht zu
meinem Farbtyp. Mir gefiel aber der Kontrast, den die Kombination mit
hellblau erzeugt. Die Verbindung aus Bleistiftrock und Hemd gehört zu den klassischen Bürobasics, mit denen ich mich EINFACH NUR GUT ANGEZOGEN
fühle.
➤ mit dem Aubergine oder Pflaume bin ich farblich zurückhaltender als mit einem knalligen Lila wie bei meinem Blazer.
➤ der Farbkontrast aus warm und kalt bringt Leben in die Bude
➤ möge sich die Farbe der Schuhe mit der Bluse die Hand reichen
➤TO DO➤ Wer den Mainstream Look erstmal nur ein bißchen ausbauen will, guckt im Schrank mal nach einem gutsitzenden Kostüm. Dazu legt frau sich am besten ein paar schicke Riemchenpumps zu. Die mag ich sehr, weil sie sich ja an Tanzschuhe anlehnen und mehr Halt bieten beim Gehen.
ES SIND DIE SCHUHE BABY!!!
Ich teste ja gerade, ob verschiedene Schuhe wirklich so wichtig sind. Dazu müsst ihr wissen, dass mir Schuhe vor meiner Zeit als Bloggerin fast komplett egal waren. Irgendwas musste halt an die Füße. Hauptsache bequem. Gott sei Dank werden auch schicke Schuhe immer bequemer, wie diese hier im Bild. Der Absatz ist nicht sterbenshoch. (Ich bin nicht schwindelfrei.) Und Riemchenpumps bieten mehr halt als andere.
Wer also seinem Stil mehr schick verleihen will, schaut also erstmal auf seine Füße ???
➤ Schuhtest #1: Blauer Midirock zu Schnürern und Pumps
➤ Schuhtest #2: Weisser Midirock aus Spitze
➤ Schuhtest #3: Wadenlanges Blumenkleid im 70er Stil
Ist deutsche Büromode einfach nur sterbenslangweilig? Sind schicke Frauen nicht seriös genug?
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