Französische Frauen oder die Pariserinnen gelten ja als gnadenlos attrakiv. Daher bewundert alle Welt ihren Stil. Dabei kämmt jede Pariserin, die ihrem Ruf gerechnet werden will, sich nicht einmal die Haare. Mais oui! Gehört angeblich zum A und O des French Chic, um den ich mich heute mit euch kümmere. Wie schauen mal auf den Parisian Chic, und was er so für unseren Stil tut. Beginnen wir doch gleich mal mit dem Wesentlichen: dem Haare bürsten!
Der heutige Post ist ein Update, weil dieser wunderschöne Stil einfach zeitlos inspiriert. Der Klassiker, der Trenchcoat, gehört natürlich auch dazu. Jenen stelle ich euch am Sonntag vor.
Schaut ihr manchmal in den Spiegel und überlegt, ob ihr eure Haare bürsten solltet, bevor ihr das Haus verlasst?
Ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage. Meistens lasse ich es, weil ungekämmt bei mir wenigstens einen Fitzel mehr Volumen bringt. Ich verabscheue es, wenn Friseure, mir eine platte Frise bürsten.
Liegt an dem “French Chic”- Gen in mir -meint jedenfalls die englische Website “WHOWHATWEAR”, die gerade verraten haben, wie French Fashion geht – offenbar habe von acht Geheimissen, wie ich mich anziehe wie eine Französin zu einem Zehntel bestanden. Oh làlà….doch was ist mit dem Rest?
Heute ist Sonntag: da verbummele ich gern den Tag mit so nutzlosen Dingen wie Kreuzworträtsel lesen oder Tests lösen. Daher also – Zehn Fragen an den French Chic: Habe ich davon nicht sogar was im Schrank? Worin liegt die Magie des französischen Stils? Wie gelingt der French Chic? Und wie sehe ich aus wie eine Pariserin?
Plus: Wenn ihr bist zum Ende lest, verrate ich euch, was der scheußliche Gegenpart zur wunderbaren Pariserin ist *lach*
Wie geht der Parisian Chic?
Hier sind meine zehn Fragen an den French Chic, und hoffentlich erhalte ich von ihm absolutement Top Tipps jetzt! 🙂
WARUM SOLL ICH MICH ÜBERHAUPT WIE EINE FRANZÖSIN KLEIDEN?
Warum soll ich mich wie eine Französin kleiden? Ist das jetzt alles Hype der durchgeknallten Modewelt, die mit mir als schnödem Alltagswesen eh nichts am Hut hat. Oder ist da irgendwas für mich drin?
Führt mich zu der Frage, wie Französinnen so ausschauen. Auf PINTEREST sammele ich in “FRENCH CHIC” vor allem gerade Outfits von Präsidentengattin Brigitte Macron. Angeblich trägt die Französin von Welt ja IMMER roten Lippenstift.
Mais non! Habt ihr roten Lippenstift schon mal an Ins de la Fressange, Catherine Deneuve oder den jüngeren Stilikonen wie Jeanne Damas oder Caroline de Maigret entdeckt?
❶ Pssst: Geheimnis numéro un – keine meiner französischen Kolleginnen habe ich schon mal mit roten Lippen erwischt. Jedenfalls nicht im Büro. Die fallen offenbar alle aus der Art. ROTER LIPPENSTIFT als Merkmal des French Chic? 10:90 Wahrscheinlichkeit. ? Macht aber nix. Rote Lippen gelten nun mal als DAS Merkmal des French Chic. Als rauf mit der Farbe und gute Laune in den Tach….
MUSS ICH DIE STILIKONEN KENNEN?
Ihr wisst, ich bin ein großer Fan von Kalauern. Als der Spiegel kürzlich die “Schlechtesten Witze aller Zeiten” veröffentlichte, war ich sicher eine der ersten, die drauf geklickt hat. Nicht nur das. Über die Flachwitze musste ich sogar lachen. Also. Muss ich die Stilikonen kennen?
Alles kann, nichts muss – um mal eine Phrase zu bedienen. Wer einfach nur gut angezogen sein möchte, sich gern inspirieren lässt, schaut halt auf diese Damen:
Wer kennt Catherine Deneuve nicht. Oder Jeanne Moreau? Oder Jane Birkin, nach der die Birkin Bag benannt ist? In der Modewelt kommt niemand an dem ehemaligen Model Ines de la Fressange vorbei oder der ehemaligen Chefredakteurin der französischen Vogue Carine Roitfeld – selbst, wenn ich mich nicht für Mode interessieren würde, dann will ich aber täglich etwas anziehen.
Die Gründerin des Label Roujie, Jeanne Damas, ist eines der It-Girls der jüngeren Szene. Witziges Detail: Sie und ich habe benutzen online den Kussmund ? gern. Dann wäre da noch die in London lebenden Pariserin, Camille Charriere. Die “Influencerin” und Bloggerin ist erfolgreich dank guter Kontakte in die Modeindustrie.
❷ Als Frau in den besten Jahre, über 40 beziehungsweise gerade Fünfzig geworden, finde ich Französinnen in der Öffentlichkeit ansprechend: Gerade Inès de la Fressange ist meistens sehr praktisch, alltagsauglich gekleidet und mit flachen Schnürern unterwegs. Und sie zeigt sich auch ungeschminkt. Sehr angenehm und bodenständig als Ausgleich zu all den Damen, deren beste Freundin “Botox” heißt.
Was sind nun die Geheimtipps, um morgens fünf Minuten länger im Bett zu liegen und trotzdem tippitoppi auszusehen?
Neben den ungekämmten Haare, die – zack schon mal anderthalb Minuten sparen – ist es die Attitude, das übernächtigte oder unausgeschlafene Gesicht, auf das wilde Partyleben zurückzuführen.
❸ Merke: Da mein Hund mich eh nachts um vier aus dem Bett holt, deklariere ich meine Augenringe und den fehlenden Schlaf einfach zum “dernier crie” und schwebe Dank rotem Lippenstift mit Attitude durch den Tag.
❹ VON MUTTI LEIHEN, HEISST STYLE LERNEN
Das erste Modevorbild in deinem Leben war deine Mutter? Ich für meinen Teil habe stundenlang vor den Familienalben gehockt und die 60er-Frisur meiner Mutter bewundert und ihre rosa Rüschenbluse aus Seide. Und denkt ihr, es ist Zufall, dass mein liebstes Kleines Schwarzes, das Samtkleid meiner Mutter ist?
MUSS ICH JETZT STÄNDIG BEIN ZEIGEN?
Steckt in jeder Französin eine kleine Exhibitionistin? Ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich sehr auf meine Beine fixiert wäre. Minirock trage ich, wenn es sich anbietet – aber die Idee dahinter ist natürlich noch raffinierter.
Oh so casual daherkommen, mal einen Knopf mehr aufmachen, Basics aufpimpen und dabei nicht overdressed wirken. Wie das geht? Bleistiftrock, Hemdenbluse, Ankleboots und Mantel. Voila. Oder die Anzugjacke mit Jeansshorts und Lackboots kombinieren.
❺ Keine Angst vor der eigenen Weiblichkeit zu haben, strahlt Selbstsicherheit aus. Ich befürchte allerdings, das der Umgang mit dem eigenen Körper nach der #Metoo und #Sexismus Debatte eher verkrampfter als entspannt daherkommt.
LEICHTFÜSSIG DAHERKOMMEN
French Chic ist so beliebt: wegen der Basics wie Camelcoat, Jeans und Ankle Boots zum Ringelshirt. French Fashion ist aber vor allem ein Gefühl, eine Attitude – entspannt und mit einem Schulter zucken auf die Welt und in den eigenen Kleiderschrank zu gucken.
❻So trägt die Französin von Welt nur High Heels, in denen sie auch laufen kann, denn alles andere wäre einfach nur beschämend gehoppelt. Die höchsten Heels, die ich besitze sind die dreifarbigen Plateaupumps von Peter Kaiser.
SUBTIL DIE TAILLE BETONEN
Nonchalant herumgeschlungene Gürtel? Ha! Hab ich. Überhaupt gehört dieses Körperteil zu meinen Bevorzugten. Vor Millionen Jahren, als ich noch Muse zum Selberstricken hatte, habe ich diesen Wollpullover in meiner Lieblingsnuance Lila geschaffen. Weil ich eine kalte Farbe wollte und genau so einen breiten Taillenbund.
Für das Foto – so aus Spaß – habe ich vor zwei Jahren etwas Kontrastreiches kombinieren wollen und griff zum Tüllrock. Hingucker ist der rote Gürtel im Color Blocking.
Wie ihr seht, ist bei einer wahren Französin immer alles griffbereit, sogar der Besen im Bild. Dabei immer schön nonchalant und unbeeindruckt gucken.
Was bleibt? Meine Abneigung gegen das Putzen und ein Fimmel für farbenfrohe Gürtel – obwohl das wieder als Zeichen der deutschen Mode gilt: Dress like a German Girl.
❼ Gürtel sind feine Hingucker.
WIE GEHT SEXAPPEAL SUBTIL?
Die geheime Formel von Carine Roitfeld liegt angeblich bei 50:50 – etwa ein bißchen Lingerie hervorblitzen lassen unter dem nüchternen Kaschmirpullover.
Allerdings darf ich dabei nicht vergessen, dass ich eigentlich gerade dann einen Schlüppi in Omarosa trage 😉
Amüsant finde ich, das “Keinen BH tragen oder #NoBraDay” gerade zum neuen Mantra der Frauenbewegung erkoren wurde. Natürlich trage ich in der Arbeit BH. Aber in der Freizeit habe ich schon immer gerne keinen getragen, was aber eine Frage der Körbchengröße ist.
❽ Also mal einen BH tragen, etwas hervorblitzen lassen zu einem Outfit, das vor allem aus bewährten Basics besteht: schwarzer Rollkragen zur Jeans. Ist vielleicht eine sehr dünne Linie. Aber ich denke, es reicht das eigene Feingefühl.
MIT ACCESSOIRES AKZENTE SETZEN?
Akzente setze ich auch gern mit Taschen, weil ich selten Schmuck trage. Hier auf dem Foto sind es Ohrringe. Aber die stecken auch nur gelegentlich im Ohr, damit die Löcher nicht zuwachsen.
MACHT DAS OBEN DRÜBER ETWAS HER?
Die Basics können noch so popelig aus Jeans, T-Shirt und Sneakers bestehen. Wenn ein Mantel oder eine Jacke mit Caramba darüber fällt, ist alles aus dem Schneider.
❾ Merke: Auf das Drüber kommt es manchmal an. Zur Not tut es für mich auch der bewährte Regenmantel in einer peppigen Farbe.:))) Über die Macht des Mantel habe ich mir schon mal Gedanken gemacht “Wie kleide ich mich schnell schick bei Kälte?”
TESTERGEBNIS? Vermutlich irgendwo in der Mitte.
Wird der French Chic überschätzt? Nein. Dazu ist er viel zu praktisch, unaufgeregt und subtil.
Die Französin bleibt also auch mitten im größten Sturm nonchalant – welche Mutter kann davon kein Lied singen? Hier in Hessen heißt es: “Bevor isch misch uffresch, ist es mir lieber egal.” Ich arbeite dran 🙂
Das Pendant zur Parisierin, die unangestrengt stilisch wirkt? Die Amerikanerin wie Kim K. 🙂
Oder um es mit den Stilexperten der englischen Zeitung “The Guardian” zu sagen: Jede Frau kann hinter die Geheimnisse des französischen Stils kommen – Indem sie sich nicht darum schert, was gerade “In” ist, auf “Schlichtheit” setzt und Charakter zeigt. Siehe die Dowager Countess aus Downton Abbey.
❿ Mehr Charakter als Klamotte? Davon kann ich nie genug bekommen.
Mögt ihr den French Chic? Warum? Meerblaue Grüße
-Sabina