Am Montag war ich in Paris für 24 Stunden.
Viele von euch wissen ja, dass ich seit mehreren Jahren zur Fashionweek in die französischen Hauptstadt eingeladen werde.
Heute nehme ich euch mal mit zur Modenschau, einer sehenswerten Kunstausstellung in der Fondation Louis Vuitton und zu einem Bummel durch die Gassen. Meine 24 h in Paris? Alles eine Frage der Organisation.
Dieser Blog verwendet Affiliate Links (ohne Extrakosten für dich) und mit einem * markierte Kleidung wurde als PR-Sample innerhalb der letzten 12 Monate akzeptiert. Klicks werden anonym getrackt über Cookies. Wer das nicht möchte, klickt nichts an.
[Lesezeit: 11 Minuten]
Paris in 24 Stunden? Alles eine Frage der Organisation
Nur Zeit für 24 Stunden in Paris?
Am Anfang steht natürlich die Terminplanung: welche Einladung, welche Shows, an welchen Tagen?
Ich habe mich aus Gründen irgendwann mal dafür entschieden, nur einen Tag nach Paris zu fahren. Obwohl ich letztes Jahr so viele Einladungen hatte, das ich
- eine ganze Woche hätte bleiben können und
- eine so verlockende Einladung zu einem Abendevent mit Networking, dass ich versucht war, über Nacht zu bleiben.
Aber, Zeit ist rar. Und daher entscheide ich mich immer für jene Show(s), die mich in ihren Entwürfen am meisten faszinieren. Sei es ready-to-wear oder Haute Couture.
Steht der Termin, plane ich den Tag:
- Wo findet die Show statt?
- Wie lange benötige ich vom Bahnhof mit welcher Métro dort hin?
In der Regel finden die Shows von 11 bis 20 Uhr abends statt.
So wie Montag vor zwei Wochen. Da hätte ich an einem Tag drei Schauen besuchen können. (Wer je den Film “Der Teufel trägt Prada” gesehen hat, weiß dass es auch viel mehr sein können!)
Aber, selbst, wenn ich gewollt hätte, hätte ich den Termin am Vormittag nicht geschafft.
Weil früher als 6.58 Uhr verlasse ich mit dem Zug Frankfurt nicht. (Aber es soll ja demnächst wieder ein Nachtzug eingeführt werden. Wenn der zu einem akzeptablen Preis zu buchen ist, dann würde ich nochmal anders planem.)
Etwa, über Nacht schlafen, um dann früh die erste Schau besuchen zu können.
Nun ja, wir werden sehen.
Momentan laufen meine 24 Stunden in Paris jedenfall so.
Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, Adresse und Weg vom Bahnhof “Gare de L’est” vorher checken.
Was ich mit der Zeit kapiert habe? Fahrtzeit und Distanzen zwischen den einzelnen Locationen zu berechnen.
Das ist fatal, aus einer Stadt anzureisen, die vergleichsweise (!) kurze Fahrtzeiten hat.
Will ich, wie vor zwei Wochen noch etwas Freizeit einschieben und eine Ausstellung besuchen, sitze ich da und kalkuliere, ob die Zeit reicht:
- Hin- und Rückfahrt,
- auf die U-Bahn warten, eventuell umsteigen und den Weg zur anderen Station zurückzulegen.
Ich plane immer Puffer ein und war Montag 45 Minuten früher am Eingang zur Show.
Vorteil? Noch Zeit, um Fotos machen und die Erste in der Reihe bei Einlass zu sein.
Überlegen muss ich nämlich auch, wo ich mein Outfit shoote. Für dieses Mal war klar: am Arc de Triomphe.
Doch dann habe ich kurz nach der Ankunft im Westen von Paris einen so bezaubernden Hintergrund, die perfekte Straßenkreuzung entdeckt, dass alles ganz schnell im Kasten war: Stativ auf die Kreuzungsecke platziert, das beste Licht gecheckt- fertig.
Kunst Ausstellung Fondation Louis Vuitton – wo schon das Gebäude einen Besuch lohnt!
Die Reise dieses Mal stand unter einem besonders guten Stern. Ist doch einer meiner Lieblingsmalers, Mark Rothko, in der Fondation Louis Vuitton ausgestellt.
Ihr könnt euch vorstellen, dass ich mich gefühlt habe, wie Dagobert in seinem Goldspeicher. Happy!
Die Fondation liegt westlich vom Arc de Triomphe.
Der Weg zu Fuß von der Métro führt durch eine sehr hübsche Wohngegend und durchs Grüne. (Es gibt offenbar auch einen Shuttle, der einen von der Métro -Station “Charles des Gaulle” abholt.
Von besagtem Shuttle habe ich aber immer nur die Rücklichter gesehen. Allerdings verspürte ich keine Lust, vorher herauszufinden, wann das Ding um die Ecke gezuckelt kommt.)
Tipp zur Ausstellung: Für die Ausstellung empfiehlt es sich, ein Premium Ticket für 22 Euro online zu kaufen, was einem, eine halbe Stunde oder mehr, Wartezeit in der Schlange erspart.
Es gibt wie am Flughafen einen Security Check, und Wasserflaschen sind nicht erlaubt mit hineinzunehmen.
Das Gebäude der Fondation hat Frank Gehry entworfen. Der Architekt hat ja auch “The Broad” Museum in L.A. oder ein Hochhaus neben der Brooklyn Bridge designt.
Lohnt sich die Rothko Ausstellung?
Auf jeden Fall ein Genuss für die Augen, für alle, die Farben lieben und darin versinken können.
Überraschend – Rothkos frühe Phase und die Entwicklung hin zu abstrakten Farbflächen.
Mehr dazu weiter unten, jetzt zum eigentlichen Grund meiner 24 h in Paris-Reise: die Haute Couture Show von Lena Erziak, die ich auf Instagram mit euch im Reel geteilt habe, so dass ihr hautnah dabei sein könnt, wenn ihr euch reinklickt.
Wie gesagt, war ich die Erste in der Schlange, hatte einen Platz in der ersten Reihe mit super Blick auf die Models und Entwürfe.
Ihr müsst euch das so vorstellen, dass ihr da dicht an dicht mit irgendwelchen irren Menschen euch auf die Bank drückt, die alle Mode lieben. Und vor allem, es lieben, sich selbst in Szene zu setzen.
Einlass war um 15 Uhr pünktlich. Begonnen hat die Show aber erst um 15.45 Uhr ungefähr.
Bei meinen 24 h in Paris habe ja IMMER meine Rückreise im Kopf habe, rechne, wann ich spätestens zurück zum Bahnhof muss.
Das “Ich-bin-nahe-an-einem-Nervenzusammenbruch”, was ich je erlebt habe, war auch gleich meine allererste Show bei Walter van Beirendonck, der so spät anfing, dass ich fast die Location wieder verlassen hätte, um rechtzeitig zum Bahnhof zu kommen. Puh, da kam ich ins Schwitzen, denn der letzte Zug zurück nach Frankfurt dampft um 19 Uhr ab.
Ihr merkt, Paris in 24 Stunden bedeutet, dass alles genau durchgetaktet ist.
Die schönsten Momente sind immer jene, an denen ich noch etwas freie Zeit habe, mich in einem Bistro niederlassen kann, um Paris zu genießen.
Auch, wenn ich totmüde für zwei Tage Zuhause bin: Ich komme immer mit einem Kopf voller modischer Ideen und energiegeladen zurück.
Ihr kennt mich und wisst, dass ich ein kreativer und weltoffener Mensch bin.
Es ist für mich ein Lebenselixir, Austellungen zu besuchen, überhaupt liebe ich ja Frankreich, seine Sprache, seine Mode.
Paris in 24 h – Tipp zu Anreise mit der Bahn
Ich reise ja immer mit der Bahn und hatte fast immer Verspätung. Aktuell kommen noch die Bauarbeiten auf den Strecken hinzu.
Da ist es noch wichtiger, einen Zeitpuffer zu lassen, wenn ein Termin in Paris ansteht.
Letztes Jahr kam ich so spitz auf Knopf an, dass ich mir einen Uber gegönnt habe statt mit der Métro zu fahren.
Weil der Boulevard Hussmann eh immer verstopft ist, konnte ich im gemütlichen Tempo die Sicht auf die Häuser genießen, war dennoch rechtzeitig bei den Pressdays.
Ich habe eine Bahncard 25 und wenn möglich, buche ich erster Klasse, um eine, sagen wir es mal so, größere Chance auf Ruhe zu haben.
Aber man ist natürlich nie davor gefeit, dass jemand in sein Telefon schreit.
Museum | Mark Rothko in der Fondation Louis Vuitton
Paris in 24 Stunden – Bummeln und Entdecken
NACH der Fashionshow hätte ich noch die Dior Ausstellung in Saint Germain des Près besuchen können. Ich habe mich dann aber dafür entschieden, einfach ein wenig durch die Straßen von Paris zu bummeln, um mich überraschen zu lassen.
Pinkfarbene Blumenläden zu entdecken, schmale, leicht schmuddelige Gassen, deren Läden vollgestopft sind mit Stoffballen für Haute Couture und imposante Bögen sowie charmante Theater, in denen gerade “Der Club der toten Dichter” aufgeführt wird und Häuserschluchten, an deren Ende die Sonne unterging.
Was ich mir mittlerweile angewöhnt habe?
Ich gehe, wenn es die Entfernung zulässt, zum Bahnhof zu Fuß zurück. So gönne ich mir maximales Flair.
Der Insta Husband hat mich gestern um Mitternacht am Frankfurter Hauptbahnhof wieder eingesammelt und auf der Rückfahrt nach Hause gefragt, ob es nicht langweilig wäre, insgesamt acht Stunden im Zug zu verbringen.
- Tatsächlich ist mir manchmal langweilig, wenn mich die Sehnsucht nach Gatte und Hundi erfasst. Dann möchte ich schneller nach Hause, als es die 300 km/h des ICEs auf die Gleise bringen.
- Ansonsten bin ich mit Arbeit beschäftigt:
Lade Bilder in die Stories hoch, plane für die nächsten Tage, schneide Reels zu und – das Allerbeste: beantworte eure zahlreichen Kommentare, mit denen ihr mich auf Reisen begleitet. (Wenn eine von euch einen Restaurant -Tipp schickt oder so, dann suche ich das gern spontan auf.)
Paris in 24 h – vergehen wie im Flug. Wäre das was für euch? Welche Stadt besucht ihr gern? Meerblaue Grüße
-Sabina
Link-up: Fancy Friday,
Newsletter
Sabina Brauner (Online-Alias), 56, Amerikanistik, Politikwissenschaftlerin, freie Journalistin (u.a. FAZ-Magazin), Referentin für Unternehmenskommunikation. In Kalifornien gelebt. Seit 2005 freie Trainerin für Influencer-Marketing, Englisch. Bloggerin seit 2007 und Content Creator.
Co-Moderatorin „Online-Stammtisch“, Content Creator der Zeitschrift „Meins“.
Nancy
how exciting Sabina! i wonder, do you meet and chat with a lot of people? it would be nothing for me as I have to do that by wheelchair.
Sabina Brauner
NancyYes, I get to chat with quite a few either while waiting in line or when you are lucky enough to be sitting next to someone nice. xo
.Tina von Tinaspinkfriday
Das liest sich richtig aufregend Sabina und sogar ein wenig stressig, so nach genauem Zeitplan zu agieren. Aber wenn nicht mehr Zeit ist, muss das eben so. Wie man sieht, hast Du die Zeit wunderbar genutzt.
Liebe Grüße Tina
Sabina Brauner
.Tina von TinaspinkfridayWar anfangs stressig. Aber inzwischen kenne ich mich ja besser aus und habe ja, wie gesagt, meine Routine. Und ich achte darauf, dass es nicht nur abhetzen ist. Ich mache immer irgend wann Schluss und gönne mir etwas Entspannendes. Liebe Grüße und weiterhin schönen Urlaub liebe Tina.
Nicole
Ist das schön und ich beneide dich positiv. Mir fehlt ja noch der Mut, mein Stativ irgendwo aufzustellen.
Es ist toll, dass du diese Möglichkeiten hast und deine 24h voll ausschöpfen konntest.
Danke fürs Mitnehmen. Ich möchte da gerne mal wieder hin, denn meine Paris Besuche waren im Erwachsenenalter auch immer sehr kurz.
Liebe Grüße und eine schöne Woche
Deine Aaaaa
Sabina Brauner
NicoleDas kann ich verstehen. Da sind manchmal auf blöde Begegnungen mit nervigen Mitmenschen möglich. Die mir erzählen, dass ich ihr Haus nicht filmen soll und meinen eine öffentliche Straße würde ihnen gehören. Vor allem in so versnobbten Gegegenden der Stadt hier. Aber mittlerweile habe ich so richtig schöne Ecken. Und in einer großen Stadt wie Paris sind die Leute eh das gewohnt. Aber es gibt auch jene, die sich extra hinter dich stellen, weil sie meinen, dann ihre 15 Minutes of Fame abzusahnen. Haha. Liebe Grüße
Sigrid
Tolle Impressionen liebe Sabina, und was du alles so in 24 Stunden unterbringst. Hut ab. Wäre ich zu gerne dabei gewesen. Herzliche Grüße, Sigi
Sabina Brauner
SigridDas ist mit der Zeit tatsächlich immer ausgefeilter geworden, je besser ich die Abläufe in der Stadt kennengelernt habe. Bist du eine Frühaufsteherin? Ich eigentlich nicht und das frühe Aufstehen killt mich echt immer. lach. Ganz liebe Grüße Sabina