Freude und das Jahr 2020 – ist das nicht ein frecher Widerspruch in sich?
Ja, ist es überhaupt legitim, bei einem solchen Jahr überhaupt von “Freude” zu reden?
Und dann gleich 20 auf einen Streich?
Im Juli habe ich das erste Mal Bilanz gezogen und bemerkt, dass sich 2020 wie eine Endlosschleife, in dem täglich das Murmeltier grüßt, anfühlt. Ha, little did I know. Es kam alles noch viel schlimmer.
Am 2. Advent, der ein Nikolaustag ist (Hurra, Freude!) hocken wir tatsächlich immer noch in diesem schlechten Scherz, namens Corona-Pandemie.
Und auch, wenn ein Impfstoff in Aussicht ist, ist noch kein Ende absehbar. Kein Schnelles jedenfalls.
Aaaaber, dessen ungeachtet, definiert ja diese olle Pandemie 2020 nicht. Mitnichten. Vorsichtshalber hatte ich im April schon darüber nachgedacht, was mir in Krisen Mut macht.
Beautymarke Biovolen hat mich gerade interviewt. Und beim Nachdenken über deren Fragen, musste ich Bilanz ziehen. Wie ich 2020 einschätze?
Herzhaft lachen musste ich, als mir beim Stöbern auf OBStyle hier der Januar-Post unter die Nase kam. Was hatte ich mir da Wildes ausgemalt:)
Ihr erinnert euch? An dieses komisches Dasein in einem anderen Leben? “Die neuen, goldenen 20er”
Ein außergewöhnlich intensives Jahr
Und mir ist aufgefallen, dass dieses Jahr ein außergewöhnlich intensives Jahr war.
Es scheint so, als hätte diese besondere Lage, in der wir uns befinden, mehr leben mit sich gebracht.
Und damit wären wir auch schon bei der ersten von meinen 20 Freuden, die 2020 mir geschenkt hat.
Oder, die ich wild entschlossen bin, dem Jahr abzutrotzen.
20 Freuden in 2020
1- Mehr Leben
Oft habe ich gelesen, dass Leute sich langweilen.
Wenn etwas außergewöhnlich war, dann die Tatsache, dass ich mich 2020 nicht gelangweilt habe.
Ganz im Gegenteil. Es war so viel los, dass ich wünschte, ich hätte mehr Muße.
Aber sehr oft leben wir doch so vor uns hin. Nehmen unser Leben als selbstverständlich.
2- Glück gehabt.
Unglaubliches Glück hatte ich, wenn es um die Reisen 2020 ging.
So erwischten wir im Sommer das richtige Zeitfenster für unseren Amrum-Urlaub.
Und auch im Herbst gelangten wir auf die nordfriesische Insel Zwar mit einem Last-Minute Corona Test- doch wer will da meckern?
3- Bleibe ich mal beim Reisen.
Mega gefreut über den Trip nach Potsdam mit Falken Reifen. Einfach mal rauskommen, auf neue Gedanken kommen und spannende Menschen treffen.
4- Überhaupt – neue Menschen. Was hat mir 2020 da Freudliges beschert.
Ich freue mich ja immer, neue Leute kennenzulernen.
Wer wie ich, fern der Heimatstadt lebt, der erweitert immer seinen Freundeskreis gerne.
Denn die alten Bekanntschaften sind halt in alle Länder verstreut.
Zwei sehr sympathische, bodenständige Frauen habe ich getroffen.
Ich bin unendlich dankbar dafür, sie in meinem Leben zu haben.
Ihr bringt Strahlen, Wärme in mein Leben. Ihr rückt meinen Kopf zurecht, wenn es nötig ist und bringt mich zum Lachen.
5- Der erste Schnee am 1. Dezember. Wie wunderbar ist das bitte? Morgens die Vorhänge öffnen und, zack- Winterwunderland.
Freude, über Neues
6- Freude darüber, dass Kelly auf Amrum ihre Liebe zu Dünen entdeckt hat.
Was echt gut, ist, weil sie die Strandseite ansonsten eher verschmäht. Weil es dort weniger riecht.
7- Freude darüber, dass wir ihr den Sand schmackhaft machen konnten – mittels Strandkorb.
Darin kann sich ein Hund super reinzwängen und einrollen.
8- Die Pandemie macht uns kreativ.
Und so haben wir einige Male entweder Pizza bei uns an der Ecke bestellt oder Momos beim Tibeter, um Picknick im Auto am Main zu machen.
Ich liebe das eh sehr, weil es mich so an Kalifornien erinnert. Ran an den Strand, Sonnenuntergang anschauen, aufessen, nach Hause.
9- Freude darüber, dass meine Englisch-Kurse alle ausgebucht sind.
Da die Teilnahmezahlen auf zehn begrenzt sind, melden sich alle immer fluggs an, um sich ihren Platz zu sichern.
10- Freude über die tolle Gruppe.
Aktuell unterrichte ich seit etwa sechs Monaten eine ganz besonders tolle Gruppe, die gut zusammen arbeitet, in der immer einer etwas Selbstgebackenes aus seinem Land mitbringt.
(Wir hatten schon Sushi, Fondants au Chocolat, Apfeltarte, polnische ZImtschnecken, algerische Teigtaschen.Lecker!)
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11- Spaziergänge
Ich bin sehr viel spazieren gegangen.
Na gut, Wer einen Hund hat, ist per se schon viel unterwegs.
Aber, weil viele andere Aktivitäten wie ins Kaffee gehen, weggefallen sind, zog es mich dann in den Park.
12- Neue Türen, die sich öffnen
Ihr kennt doch den Spruch “Wenn sich eine Tür schließt, dann öffnet sich eine andere?”
Stimmt total. Manchmal wenden sich Menschen überraschend ab.
Aber im Nachhinein habe ich erkannt, dass es die reinste Befreiung war.
13- Und nicht nur eine persönliche Befreiung mit der Möglichkeit, persönlich zu wachsen.
14- Nein. Auch freut mich sehr, dass ich als Bloggerin sehr viel Selbstbewusstsein hinzu gewonnen habe.
Und mein Licht nicht mehr unter den Schwefel stelle.
15- Daher sind als weiteres berufliches Highlight ganz einfach die tollen Kooperationen, die Kontake in die Modebranche, die ich ausgebaut habe.
Indem ich mich auf mich selbst und meine Erfahrung verlassen habe.
Mein Hund schenkt mir Nähe und Wärme
16- Meinen Hund zu haben, der mir Nähe schenkt.
Jede Sorge, die ich dieses Jahr hatte, ist kleiner, weil Kelly da ist.
Ob sie beim Schlafen ihren kleinen Bobbes an meine Hüfte drückt oder beim gemeinsamen Wettrennen mit ihren kleinen, muskulösen Ballerinabeinchen lässig an mir vorbeizieht – Freude und Glück in Endlosschleife verdanke ich ihr.
17- Die Freude darüber, dass niemand bisher in meinem Freundeskreis oder in der Familie erkrankt ist.
Ich hoffe inständig, dass das auch so bleibt.
18- Das unglaublich coole Wohnmobil, das sich meine Mutter gekauft hat.
Okay, die Freude ist getrübt, weil es mir unter den Nägeln brennt, alles
mal aus der Nähe zu inspizieren.
19 – Die Freude von 2020?
Gelebt zu haben. Ohne Pläne schmieden zu können, die ja den Schein von Sicherheit erwecken.
Improvisieren zu müssen, wir waren gezwungen, neue Lösungen zu finden und das Unbequeme auszuhalten, unbekanntes Territorium zu erkunden.
20- Neue Reiseziele auf dem Zettel zu haben.
Ich bin ja ein großer Fan der Netflix-Serie “Virgin River”, spielt in Nordkalifornien, wurde aber in der Nähe von Vancouver gedreht. Traumhafte Natur. Da will ich mal hin!
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Look gestellt von AppelrathCüpper Frankfurt –
Kaschmirpullover Colorblocking Rundhals/ Stehkragen – Rena Marx
Lederhose – Gardeur
Tasche Liebeskind Berlin
Wie habt ihr 2020 erlebt in drei Wörtern? Ich wünsche euch einen entspannten 2. Advent. Meerblaue Grüße
-Sabina
Link up: FancyFriday,
Nancy
That’s a beautiful way to remember 2020. I’m glad you can see the benefits. If I have to describe it, I would say, saving a lot of money, refining my style, relaxed.
Sabina Brauner
NancyHaha, loving the party about the saving. Right. Why did I not think of this? xo
Petra von FrauGenial
Eigentlich sollte ich mich über das Jahr 2020 aufregen, aber irgendwie genieße ich die letzten Wochen nochmal intensiver. Reisetechnisch ging es mir auch super! Anfang des Jahres war ich ich auf Palma, da war Corona ganz weit weg. Und ich habe es dieses Jahr auch nach Athen im Sommer geschafft, wo ich gedacht habe, Corona ist in weiter Ferne gerückt. Mir fehlen zwar die Weihnachtsmärkte, aber ich habe nochmal neu gelernt, was es wirklich bedeutet, zuhause zu bleiben. Und wie schön unser Zuhause eigentlich ist. Ich habe Skypen und Telefonieren für mich neu entdeckt und habe vergessene Kontakte wieder neu auffrischen können! Ich bin einfach gespannt, was die letzten Wochen noch so für mich bereit halten werden!
Sabina Brauner
Petra von FrauGenialStimmt, ich erinner mich an deine Fotos auf Insta. Da bist du gereist. Und etwas Neues gelernt zu haben, ist m.E. echt ein Gewinn. Auch, wenn es nicht unbedingt selbst gewählt war. Liebe Grüße
Nicole Kirchdorfer
In 3 Worten:
Entschleunigung
Dankbarkeit
Demut
Die Pandemie hat mich zu einem besseren Menschen gemacht. Ich hatte und habe natürlich viel Glück und kann somit die ‘positiven’ Seiten sehen, ohne Existenzängste haben zu müssen. Ich fühle mich ungemein geerdet und bin einfach nur dankbar, dass das so ist.
Wie schön, dass Du die positiven Aspekte betonst. Derweil ist man ja doch von viel Negativität umgeben.
Wünsche Dir einen schönen Nikolause und noch viele 2020 Freuden!
Sabina Brauner
Nicole KirchdorferLiebe Nicole, du bist priviligiert, dir aber deiner Situation bewuust und das finde ich sehr sympathisch. Wenn es einem gut geht, muss man sich ja nicht entschuldigen. Aber ich denke persönlich, es kommt darauf an, wie ich damit umgehe. Schön, dass es dir gutgeht. Ganz herzliche Grüße zu dir. Sabina
Nicole
Liebe Sabina,
ich möchte mich Nicole anschließen, was sie sagt, trifft des Pudels Kern ungemein.
Außerdem, wo kommen wir hin, wenn wir diesem besonderen Jahr nichts Freudiges abgewinnen könnten?
Natürlich ist vieles Mist, aber doch nicht alles.
Ich verstehe dieses Jahr als eine Art Überprüfung dessen, was zählt, was wirklich wichtig ist und was eine Addition ist, die kann, aber nicht muss.
Ich weigere mich, nur das Schlechte zu sehen. das heißt nicht, dass ich wie ein Eichhörnchen auf Speed daherrenne. (Du erinnerst dich an unseren Instaaustausch).
Und deshalb freue ich mich gleich mit dir über deine 20 Freuden und darüber, hierher gefunden zu haben. Denn ich finde vieles bei dir.
Genieß den Nikolaustag voller Freude.
Alles Liebe
Nicole
Sabina Brauner
NicoleNatürlich erinnere ich mich an unseren Austausch liebe Nicole. Und danke für den Lacher des Tages. Das Eichhörnchen auf Speed bekomme ich so schnell nicht aus meinem Kopf …haha….Und ansonsten bin ich sehr dankbar, dass du mir deine Zeit schenkst. Der Austausch mit dir bereichert mich, weil vieles von dem, was du sagst, mich anspricht. Herzliche Grüße Sabina
EvelinWakri
Liebe Sabina,
was hat uns 2020 gezeigt und gelehrt? Dass man auch im kleinen Radius, als Risikogruppe das Leben genießen kann, dass es auch mit Distanz und nicht sehen gelingt, einem geliebten Menschen Lebensfreude zu schenken. Seit diesem Sommer haben wir unsere alte Hütte am See nach 20 Jahren richtig schätzen gelernt. Eine kleiner Wellness Ausflug mit strengen Auflagen, lässt uns den Lockdown, relativ locker zu nehmen.
2020 Freunde, Familie und Gesundheit waren Priorität, alles andere ist eine positive Zutat.
Liebe Grüße EvelinWakri
Sabina Brauner
EvelinWakriUm eure kleine Hütte habe ich euch ja schon ein wenig beneidet. Es freut mich natürlich auch sehr, dass ihr die Zeit dort verbringen konntet. Alles andere ist eine Zutat, dass hast du sehr schön beschrieben. Dankschön für deinen Besuch, über den ich mich immer sehr freue. Schönen Abend und liebe Grüße Sabina
Claudia
Hallo Sabina,
also ehrlich gesagt kann ich 2020 nicht viel abgewinnen. Ich kann es mir ein bisschen schönreden und sagen, ja, halb so wild. Ist es aber nicht. Ich musste auf vieles verzichten, was ich gern gemacht hätte. Allem voran mein regelmäßiges Schwimmtraining.
Die Besuche bei meinen Schwiegereltern, die fast das ganze Jahr über kaum Besuch hatten.
Manche Sachen kann man nicht nachholen.
Ich muss versuchen, das beste draus zu machen, eine andere Wahl habe ich ja nicht. Und versuchen physisch und psychisch durchzuhalten.
Dass mich die Umstände der Pandemie zu einem besseren Menschen gemacht hätten, das kann ich nicht sagen. Frag mal meinen Mann.
Meine Freuden des Jahres waren eine gute Freibad- und Open Water Saison, die Möglchkeit weiterhin nach draußen gehen zu dürfen und gesund geblieben zu sein ( bis jetzt ).
Liebe Grüße
Claudia
Sabina Brauner
ClaudiaHi CLaudia, ja, ich habe gerade an einer Leserbefragung der Washingtion Post teilgemommen. Da ging es darum, wie man 2020 in einem Wort beschreiben würde. Es ist und bleibt eine nie dagewesene Herausforderung, vielleicht manchmal sogar Überforderung unserer mentalen Fähigkeiten? Das bedeutet für mich persönlich nicht, dass es nicht schöne Momente gegeben hat. Die sind so passiert und da muss ich mich auch nichts schön reden. Aber hoffen wir mal, dass sich 2021 die Lage endlich entspannt.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und sende herzliche Grüße. Sabina
Claudia
Sabina BraunerMit welchem Wort hast du denn 2020 beschrieben in der Washington Post?
Weißt du, dass ich den Film liebe mit Robert Redford und Dustin Hoffman als Woodward und Bernstein?
Überforderung unserer mentalen Fähigkeiten, da hast du was gesagt. Kurz und knapp und so wahr. Nicht nur die Pflegekräfte, sondern jedes Individuum ist mit so etwas überfordert, egal ob alt oder jung.
Liebe Grüße
CLaudia
Sabina Brauner
ClaudiaIntense
Im Guten wie im Schlechten. So ein emtional rolercoaster.
Nee, wusste ich noch nicht. Glaube ich dir aber gerne. Die beiden zusammen waren immer toll. Und es ist ja so spannend…..LG