Kennt ihr das Gefühl an manchen Tagen, dass euch alles zu viel wird? Diese Tage, an denen euch alles über den Kopf zu wachsen scheint? An solchen Tagen gehe ich bevorzugt früh ins Bett, weil am nächsten Tag wieder die Sonne aufgeht und alles nicht so heiß gegessen wie gekocht wird. Oder ich schreie auch Zuhause mal herum und beschwere mich über Gott und die Welt. Oder ich gehe zum Sport um Dampf abzulassen. Soweit, so normal. Und dann gibt es jene anderen Tage, an denen dir klar wird, dass du ganz dringend etwas anders machen musst. Dir selbst gegenüber einfach mal schonungslos ehrlich sein musst…
Ihr wisst, was ich meine? Wenn einem klar wird, dass es so wie es gerade läuft, nicht weitergehen kann. Weil es nicht gut läuft und wenn es noch eine Weile so weiterläuft, dann …sieht es nicht gut aus. So ist es mir am Sonntagabend ergangen. Und da war mir klar, dass ich eine Blogpause einlegen musste. Naja, nicht direkt Pause, aber lest einfach selbst, was ich mir überlegt habe.
Sonntagmorgen war mein “Liebesbrief an die Nordsee” online gegangen.
Vorausplanung ist eigentlich selbstverständlich. Doch in letzter Zeit passierten mir immer öfter immer mehr Flüchtigkeitsfehler. Ich vergaß die Uhrzeit für die Veröffentlichung richtig einzustellen oder hatte nach einem Systemabsturz nicht die richtige Ruhe, um den widerhergestellten Post zu löschen und den richtigen, aktualisierten und korrigierten online zu stellen.
Dies passierte alles innerhalb einer Woche, die von viel (schöner und befriedigender) Arbeit im Offlineleben geprägt war. So konzipiere ich gerade mein erstes Seminar in der Social Media Beratung für KMUs (Kleine und mittelständische Unternehmen), das Ende Juni an der VHS Frankfurt stattfinden wird und schon ruckizucki ausgebucht war. Es wird um die Chancen und Möglichkeiten in der Zusammenarbeit von KMUs mit Bloggern gehen. Ich freue mich darauf, aber ein neues Kurskonzept schreibt sich nicht von selbst.
Neben all dem wollen die Blogthemen hier geplant sein, mein regelmäßiger Blogbeitrag für InsideFFM gesponnen und meine Englischkurse kreativ vorbereitet und verarbeitet sein. Alles in einer Woche mit einem relativ neuen Hund, den ich an zwei Nächten Gassi führen musste. (Hatte ich erwähnt, keine Zugehfrau, keine Putzfrau, keinen Dogsitter zu besitzen, dafür aber das normale, irre Leben einer Selbstständigen zu führen???)
Ich hatte meinen Blog einem SEO-Test unterzogen und kann mit dem Ergebnis im Großen und Ganzen zufrieden sein. Einiges verstehe ich nicht, da werde ich mit einem Spezialisten reden. Andere Dinge aber frustrierten mich maßlos und hinterließen mich mit dem Gefühl: Wieso investiere ich meine Energie und Zeit, um am Ende des Tages von einer Technik, die niemand hundertprozentig erklären kann, abgestraft zu werden? Wieso mache ich mich überhaupt von Algorithmen abhängig???? ??? Ihr seht, Frust gesellte sich zu Wut.
Und dann tauchte ein Blogpost von einer Engländerin auf, die erklärte, wie “jede” andere Bloggerin genauso viel Geld verdienen könnte wie sie – nämlich eine sechsstellig Summe. Geschrieben von einer, die bereits in der Fernseh- und Modebranche bestens vernetzt ist und professionelle Videos vor dem Bloggen drehte. Das ist ungefähr so wie wenn Jennifer Aniston sich hinstellt und predigte, jede andere könnte so berühmt werden wie sie, also Plattheiten verbreitete.
Ehrlich zu mir selbst sein
Sonntag kam es dann zum Knall für mich. Ich hatte einen Blogpost online geschickt, den ich zwar total gern geschrieben hatte, der aber leider nicht fehlerfrei war.
Mein Mann, der Instagram-Husband ?, ging als mein ehrlichster und strengster Kritiker mit mir ins Gericht. Und ich musste zugeben: er hatte total Recht.
Ich musste, so unangenehm es mir auch war, zugeben, dass ein Text mit Flüchtigkeitsfehlern keine Qualität liefert und meinem Blog schadet. Damit enttäusche ich meine treuen Leserinnen, die dankenswert nachsichtig mit mir sind, aber vor allem enttäusche ich mich selbst.
Ich musste einsehen, dass ich meinem eigenen Anspruch gerade nicht gerecht werden kann, dreimal die Woche zu posten. In der Nacht zum Montag schlief ich miserabel. Gerade jetzt, wo sich der Leseraustausch hier und auf Instagram so gut anfühlte. Gerade jetzt, wo innerhalb weniger Monate sich die Zugriffe auf den Blog verdoppelt hatten….alles den Bach runtergehen lassen? Ich glaube, jede Bloggerin, die Herzblut und Leidenschaft in ihr Tun legt, kann mein inneres “Ach und Weh” nachvollziehen.
BLOGPAUSE – WAS ICH VOM JOGGEN GELERNT HABE
Was ich vom Joggen gelernt habe ist, Durststrecken zu überstehen. Ich motiviere mich neu, indem ich den Druck herausnehme. Oder das Ziel realistisch anzupassen für den Moment. Das heißt aktuell: Freitags verzichte ich vorrübergehend auf einen Blogpost. Sonntag und Mittwoch sind eh die Tage mit den größten Lesezugriffen. Meine Lieblingsblogs besuche ich immer sobald ich kann. Alles andere muss sich zeigen.
➤Lieber Minimalziele definieren, um sie dann zu überschreiten als umgekehrt.
Und heute? Ist Mittwochnachmittag, der Post geht später online, weil ich erstmal in der Sonne mit Kelly ausgiebig Gassi war. Ich habe neue Themenideen, die mir Bauchkitzeln und Vorfreude verursachen, meine Linie hier ist neu ausgerichtet. ? Ich habe Klarheit über mein Blogmotto gefunden.
Ein authentischer Blog spiegelt ja im besten Fall das Leben und die Persönlichkeit der Bloggerin wider. Ich denke, er sollte sich auch organisch entwickeln. “Oceanblue Style at Manderley” war immer schon ein Blog über #meer #mode #mut für Frauen, die sich trauen (wollen). Eine Blogpause einzulegen oder auch nur Kleinigkeiten zu verändern kostet manchmal Mut. Weil es immer ein Risiko ist. Welcher Preis damit verbunden ist, wird sich zeigen…. Wenn wir uns also Sonntag hier wiedersprechen, dann freue ich mich sehr! Denn ich habe spannende und aufregende Neuigkeiten über eine Reise euch mitzuteilen!!!
Welche Erfahrungen habt ihr mit Blogpausen gemacht und welche mit SEO?