Das letzte Abenteuer 2022? Handy aus für eine Woche
Heiligabend lag da also dieses kleine silberne Päckchen unterm Baum, das ich mir gegriffen habe, um es aufzureißen.
(Ja, ich gehöre zu denjenigen, die IMMER aufreißen müssen. Wer um Himmelswillen fummelt sauber und ordentlich Geschenke auf???)
Gegriffen habe ich also zu dieser Box, aus der ein entzückender, weißer Wecker herausplumpste.
Dieses Bimmelding ist jetzt Schuld daran, dass ich auf die verwegene Idee gekommen bin, mein Smartphone abschalten zu können, weil der Wecker mich ja künftig wecken wird.
Klingt gut? Wartet ab.
Denn in meinem Größenwahn ging ich gleich noch einen Schritt weiter, beschloss, dass Handy fast die ganze Woche abzuschalten und verordnete mir eine Social Media Pause.
Ich sage euch: Beim Tippen jetzt werden mir die Knie weich, verkrampft sich mein Herz und ich denke: “SMARTPHONE AUS? Wie soll das denn gehen???”
Ist abschalten nicht so ungefähr das letzte große Abenteuer unserer Zeit, frage ich euch.
Wer jetzt mit den Schultern zuckt und murmelt: “Mache ich ständig. Was soll daran besonders sein?”, der ist nicht professionell auf Social Media unterwegs, behaupte ich.
Als Influencerin und Bloggerin nach knapp sieben Jahren auf Instagram erstmals zwischen den Jahren mir eine Pause zu gönnen, fühlt sich sehr beunruhigend an.
Es ist, als wäre ich eine Astronautin, die ihr Raumschiff verlassen hat und nun im Universum herumschwebt.
Seit Heiligabend, das drei Tage zurückliegt, ist also Folgendes passiert.
Handy aus: Kleiner Wecker, große Wirkung
Ihr müsst euch vorstellen – Heiligabend strahlte unser pummelige Baum vor sich hin, die silbernen Kugeln baumelten hübsch herunter, die Spitze rakte stumm und kerzengerade herauf gen Decke, draußen laue 12 Grad, drinnen hatten wir uns auf die Nussknacker-Suite geeinigt und vor mir lag dieses kleine bedeutsame Päckchen, das quasi eine Bombe verbarg, wenn wir es so nennen wollen.
Kleiner Wecker, große Wirkung, weil ich auf die beunruhigende Idee mit dem abgeschalteten Handy kommen würde!
Ich weiß ja nicht, wie ihr morgens wach werdet.
Aber ich habe gelesen, dass diese Wecker immer seltener werden, weil die meisten von uns halt ihre Handys auch zum Wachwerden verwenden.
Vermutlich werde ich mein Leben von nun an in zwei Perioden unterteilen: PRÄ-Wecker und POST-Wecker.
PRÄ-Wecker war mir das Abschalten von Social Media fast unmöglich.
“Klingklangklong” morgens, und zack, hatte ich schon das Handy in der Hand.
“Kann ich gleich schon mal den Beitrag posten”, waren wirklich meine ersten Gedanken, kaum, dass ich die Augen aufgemacht hatte.
In Social Media war ich schon vor dem ersten Kaffee verstrickt!
(Nicht, dass ich süchtig danach bin. Es war nur einfach so praktisch, gleich zu posten. Und ehrlich gesagt, habe ich noch keine Lösung gefunden, wie ich es im Januar handhaben will. Hm.)
“Jedenfalls geht das so nicht”, dachte ich mir.
Ich habe mich also in das vielleicht letzte Abenteuer gestürzt – und am 1. Weihnachtstag mein Handy ABGESCHALTET.
Auf den Knopf zu drücken, bis das Display schwarz wird, ist für mich hier die ultimate Wagnis und Überwindung. Wie ein Sprung vom Zehn-Meter-Brett. Tief Luft holen – und dann? Runterspringen oder wieder vom Turm hinabklettern?
Ich habe mich fürs Springen entschieden, und somit liegen jetzt diese herrlich freien Tage vor mir.
Es fühlt sich wunderbar an: selbstbestimmt statt getrieben!
Was habe ich mit der gewonnen Zeit angefangen?
- Zeitung lesen habe ich mir gegönnt. So richtig, auf Papier. Von Themen mich überraschen lassen, anstatt vom Algorhythmus Vorgekautes zu konsumieren.
So habe ich in dieser “Nicht-Fisch-Nicht-Fleisch-Woche” glatt einen spannenden Artikel zum Thema “Social Media und Zen” entdeckt. Eine Professorin und Zen-Coach gibt Tipps, wie wir uns etwas von Social Media befreien können.
Wie das funktioniert?
Um morgens nicht gleich gestresst den Tag zu beginnen und VOR dem Griff zum Handy, rät der Coach zum Meditieren oder wenigstens einem Ritual.
Heute ist der 3. Tag ohne Smartphone, das ich immer mal wieder für Telefonate angeschaltet habe.
(Okay, und für einen kurzen Check der Emails und einem Post auf Facebook. :))
Ansonsten habe ich am 2. Weihnachtsfeiertag
- Das Zen-Coloring Book aka Malbuch wieder rausgekramt inklusive Bundstiften und drei Malas ausgemalt. Was hat das gut getan, einfach meiner Lust an Farben freien Lauf zu lassen.
Was das Abenteuer “Handy aus” mir sonst noch beschert hat?
- Ich bin innerlich tatsächlich schon ruhiger geworden.
- Beim Zeitungslesen einen Feuilleton Artikel über “New York” entdeckt. Wie gerne würde ich jetzt Ralph Fiennes auf der Bühne in einem der Theater Manhattens erleben. Er spielt einen Stadtplaner, der die Stadt, wie wir sie kennen und lieben, geschaffen hat. Wie gerne würde ich jetzt die Edward Hopper Ausstellung besuchen im Whitney Museum of American Art, das seine New York Bilder zeigt.
Um mehr darüber zu erfahren, klappe ich das Laptop auf und suche gezielt die erwähnten Seiten (die ich euch hier verlinkt habe), um dann alles brav wieder zuzuklappen.
Bin sehr zufrieden mit mir selbst. Aber es sind ja noch mindestens vier Tage ohne Handy zu bestehen. Silvester möchte ich mein Outfit auf Instagram posten. Ich freue mich schon sehr darauf, es mit euch zu teilen!!!
Das Jahr 2022 ausklingen lassen möchte ich hier im Blog mit dem Verweis auf einen meiner absoluten Lieblingsartikel: Das beste Silvester aller Zeiten
Für den Jahresbeginn erwarten euch dann hier auf OhBeeStyle
- ein Post zur Farbe des Jahres 2023 “Viva Magenta”
- der Blog-Geburtstag, mit einer Überraschung für euch, um gemeinsam zu feiern!
- mein liebster Fitness-Look, der das Workout gleich viel schöner macht!
Nun bleibt mir nur noch, euch für die Treue auch in diesem Jahr herzlich zu danken.
Ihr macht Social Media zu einem Quell der Freude für mich, so dass ich von Handy aus, gern wieder zu “an” schalte.
Einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünscht euch eure
Sabina
Tina von Tinaspinkfriday
😂 um Himmels Willen, wer schenkt Dir weswegen bitte einen Wecker! Ist das ein Wink mit dem Zaunpfahl? Waren die Diamanten aus? 🤭
Einen guten Rutsch wünsche ich Dir liebe Sabina💕🥂 Tina
Sabina Brauner
Tina von TinaspinkfridayHaha, liebe Tina. Ich musste so sehr über deinen ehrlichen Kommentar lachen. Danke dafür. Ehrlich. Du bist Gold wert. Und du hast Recht, vermutlich hat dein Gatte die letzten Diamanten für dich ergattert. So dass für mich nichts mehr übrig geblieben ist??? Das ist mein Verdacht. Hihi.
Ich hoffe, du bist gut ins Neue Jahr gekommen. Liebe Grüße sendet dir Sabina
Tina von Tinaspinkfriday
Sabina BraunerSchön dass Du mit mit lachst, Sabina. ☺️ Für mich gab es auch keine Diamanten, tröste Dich und genieße. 😂 Wir schenken uns dieses Jahr nichts zu Weihnachten… Du kennst das?! Für Göga heißt das dann auch nix.🥴
Sabina Brauner
Tina von TinaspinkfridayNatürlich. Ich mag doch deinen Humor sehr. Wir schenken uns nur Kleinigkeiten, oder auch mal einfach so spontan etwas. An Weihnachten lieben wir am meisten die gemeinsame hzeit. Alles andere ist sekundär. Und die Spenden für den Tierschutz sind mir das Wichtigste.
Christine aka Frau vom Main
Was für ein cooles Geschenk! Und noch viel cooler ist Deine Reaktion darauf.
Hut ab und danke dafür, dass Du uns daran Teil haben lässt.
Ja! Leben darf auch einfach sein 😊
Guten Rutsch ins neue Jahr wünscht Dir Christine aka Frau vom Main
Sabina Brauner
Christine aka Frau vom MainAch, vielen Dank fürs Vorbeischauen liebe Christine. Ich freue mich ja total, dass wir uns über Ursula als Jungfrauen gefunden haben! Herzliche Grüße vom Main and den Main sendet dir Sabina
Andrea
Den Blick auf´s Zeitunglesen finde ich besonders schön. Ich finde es ja total spannend bei meinen Kindern zu sehen: Wie sehr wollen sie selbst bestimmt leben und entscheiden. Nicht von Mama und Papa beratschlagt/beeinflusst. Und gleichzeitig wird das ganz Leben immer mehr in die digitale Welt verlegt und durch den Algorithmus fremdbestimmt. Irgendwie eine verkehrte Welt.
Sabina Brauner
AndreaLiebe Andrea,
ach, ich dachte, ich wäre die Einzige, die den Algorithmus nicht immer nur schätzt, sondern auch die guten Seiten des Stöberns in einer Zeitung mag. Ich denke mal, die Welt verändert sich. Oft gut, schade, wenn Wertvolles verloren geht. Diese Pflegen der eigenen Bubble hat ja ganz handfeste Nachteile für unsere Gesellschaft. Naja, das ist was für ein anderes Mal. Jedenfalls danke ich dir sehr für deinen Besuch und Kommentar und sende herzliche Grüße nach Österreich. Sabina
Sabine Gimm
Eine Handypause ab und an kann bestimmt nicht schaden liebe Sabina.
Ich habe das Problem, dass ich einen Wecker oft nicht höre, wohl aber das Klingeln vom Smartphone.
Alles Gute für 2023 und einen guten Rutsch!
Liebe Grüße
Sabine
Sabina Brauner
Sabine GimmLiebe Sabine, vielen Dank. Naja, mein Wecker klingelt jetzt so laut, dass ich garantiert aufwache. Aber bei dir ist das natürlich bissi suboptimal, klar. Liebe Grüße Sabina
Petra von FrauGenial
Über die Weihnachtstage war das Handy offline, weil ich es fallen gelassen habe. Und als ich gedacht habe, ich brauchte es, so brauchte es gar nicht. Es tat so gut und ich habe immer weiter bei Sachen erledigen wie einzukaufen das Handy wegzulassen. Und es tat so gut. Nächstes Jahr will ich noch mehr versuchen, das Handy wegzulegen und es tut so gut. Froooohes Neues wünsche ich Dir
Sabina Brauner
Petra von FrauGenialDas freut mich total für dich liebe Petra. Frohes Neues wünsche ich dir auch. Dankeschön.